Stahl

Stahlarbeiter aus Eisenhüttenstadt fordern Unterstützung der Politik

22.03.2024 | Stahlarbeiter aus Eisenhüttenstadt haben zum Europäischen Aktionstag der europäischen Stahlarbeiter und Gewerkschaften die Unterstützung durch die Politik für den Erhalt ihrer Branche eingefordert. Dirk Vogeler, Betriebsratsvorsitzender von ArcelorMittal Eisenhüttenstadt, betont: „Wir wollen hier in Eisenhüttenstadt mit der grünen Stahlproduktion auch in Zukunft ein wertvoller Teil der deutschen und europäischen Grundstoffindustrie sein. Dafür kämpfen wir gemeinsam: die Beschäftigten, die Geschäftsführung, der Betriebsrat und die IG-Metall.“

Betriebsversammlung in Eisenhüttenstadt mit einer klaren Botschaft. (Bild: IGM)

Die Lage der Eisen- und Stahlindustrie ist in ganz Europa derzeit schwierig, erklärt der Betriebsrat von ArcelorMittal in Eisenhüttenstadt in einer Pressemitteilung. Und weiter: Überall hat die Branche mit der wirtschaftlichen Entwicklung, den Energiepreisen und hohem Importdruck zu kämpfen. Zeitgleich muss die gesamte Branche die Transformation auf den Weg bringen. Derzeit stehen an vielen Stellen Arbeitsplätze auf dem Spiel. Für eine unabhängige, grüne Industrie brauchen wir aber die Eisen- und Stahlindustrie in Europa –  mit ihren guten Arbeitsplätzen und der gesamten Wertschöpfungskette. Im Rahmen der Betriebsversammlung bei ArcelorMittal Eisenhüttenstadt haben die anwesenden Beschäftigten ihre Forderungen bekräftigt.

In einer Videobotschaft auf der Betriebsversammlung richtete sich der Minister für Wirtschaft, Arbeit und Energie, des Landes Brandenburg, Prof. Jörg Steinbach, an die Belegschaft und sicherte Unterstützung zu: „Wir werden nicht müde werden, Sie weiter zu unterstützen und weiter dafür zu kämpfen. Das Gleiche gilt auch in Richtung Brüssel, wo wir in regelmäßigen Kontakt mit den europäischen Abgeordneten sind, um hier auch darauf zu achten, dass man dieses Problem nicht unterschätzt, dass man es weiter auf der Agenda behält und dass es an Bedeutung nicht verlieren darf.“

Auf diese alarmierenden Fakten weist der Betriebsrat hin:

  • Die Stahlproduktion in Europa (EU) ist im vergangenen Jahr um 30 Mio. Tonnen zurückgegangen. 
  • Tausende Beschäftigte sind von vorübergehender Arbeitslosigkeit betroffen.
  • Es wird befürchtet, dass etwa 50 Prozent der europäischen Stahlerzeugungskapazität verloren gehen könnte.
  • Während Europa leidet, steigt die weltweite Stahlüberkapazität weiter an und erreicht Ende 2023 einen Höchststand von ca. 2500 Mt. ! Während in Europa Stahlwerke stillgelegt werden, hat China seine Kapazität um 2,2 Prozent und Indien um 7,5 Prozent erhöht.

Doch die Stahlarbeiter und Gewerkschaften in ganz Europa kämpfen:

  • Die Stahlarbeiter und Gewerkschaften in ganz Europa kämpfen: für einen neuen europäischen Aktionsplan Stahl, für grüneren Stahl aus Europa, um die Zukunft des europäischen Stahls und seiner Arbeitnehmer zu sichern. Für fairen internationalen Wettbewerb und gegen unfairen Handel. Für eine bezahlbare und sichere Energieversorgung der Industrie. Für gute Industriearbeitsplätze. Für Stahlunternehmen, die ihre Beschäftigten und die Gemeinschaften, von denen sie abhängig sind, respektieren.
  • Die europäischen Gewerkschaften stehen in ihrem Kampf für den europäischen Stahl und seine Beschäftigten eng zusammen.
  • Denn Stahl ist von zentraler Bedeutung für Europas grünen Wandel und seine strategische Autonomie; Stahl muss geschützt werden.

Von: ms

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