Interview zur #unteilbar-Demo in Dresden

Die Botschaft war nicht zu überhören: "#unteilbar – 365 Tage im Jahr"

26.08.2019 | Für eine offene, freie und solidarische Gesellschaft zeigten am Samstag, 24. August, mehr als 40.000 Menschen in Dresden Gesicht. Mit einem Offenen Brief hatten die IG Metall-Bevollmächtigten für Dresden und Riesa zur Teilnahme an der #unteilbar-Demo aufgerufen. Stefan Ehly, Zweiter Bevollmächtigter der IG Metall in Dresden und Riesa, blickt im Interview auf die Demo und zieht Bilanz.

Stefan Ehly, Zweiter Bevollmächtigter der IG Metall in Dresden und Riesa (2.v.l.), im Bild mit Jörg Hofmann, Erster Vorsitzender der IG Metall (3.v.l.), und Olivier Höbel, IG Metall-Bezirksleiter Berlin-Brandenburg-Sachsen (l.) – Foto: Michael Jänecke

Stefan, Ihr habt ganz aktiv für die #unteilbar-Demo mobilisiert und zur Teilnahme aufgerufen. Was sind Deine Eindrücke von der Demo?
Ich bin enorm begeistert. Das war eine der größten Demonstration, die in Dresden seit der Wende stattgefunden hat. Die ersten Demonstrantinnen und Demonstranten hatten die Cockerwiese, den Platz der Abschlusskundgebung, längst erreicht, als sich das Ende erst in Bewegung gesetzt hat. Bei großer Hitze haben alle mehr als anderthalb Stunden ausgeharrt, bis auch sie sich endlich auf die gut vier Kilometer lange Demostrecke machen konnten, weil sie sich bewusst entschieden haben, für ihre Botschaft einzutreten und ein Zeichen zu setzen. Die Stimmung war von Anfang bis Ende friedlich und ausgelassen. Kolleginnen und Kollegen aus vielen unterschiedlichen Betrieben haben sich bewusst im Gewerkschaftsblock eingereiht und damit auch weithin sichtbar nach außen gezeigt, dass sie sich mit den gewerkschaftlichen Idealen – 365 Tage im Jahr #unteilbar – identifizieren.

Was bedeutet es für Dresden, dass sich mehr als 40.000 Menschen mit den Zielen des #unteilbar-Bündnisses identifiziert haben und dafür auf die Straße gegangen sind?
Das gibt uns unheimlich viel Selbstvertrauen und zeigt uns: Wir, die wir für eine offene, freie und solidarische Gesellschaft einstehen, sind eben doch immer noch in der Mehrheit – allen Unkenrufen der Rechten und der Medien zum Trotz! Und dass die Rechten jetzt seit Samstag versuchen, die Demo klein zu reden, zeigt auch, dass wir mit dieser Präsenz einen Nerv getroffen haben. Wäre das nicht der Fall gewesen, hätten sie kaum so viel Worte darüber verloren. Wir verstehen diese Demo auch als Initial für eine Fortführung des Bündnisses von mehr als 400 Organisationen, die sich alle darin einig sind: Rechtsruck hat bei uns keinen Platz!

Ihr habt nicht nur viele Kolleginnen und Kollegen aus den Betrieben mobilisiert, auch Gewerkschaftsprominenz war stark vertreten …
… um ganz privat ein Zeichen zu setzen. Sie haben zwar kurz beim Vortreffen auf dem Schützenplatz geredet, aber sich dann ganz bewusst eingereiht in den Demozug, um mit ihrer Anwesenheit zugleich ihr persönliches Anliegen und ihre politische Botschaft zum Ausdruck zu bringen: Unsere Alternative heißt Solidarität.

Mehr Infos und Bilder zur #unteilbar-Demo in Dresden gibt es hier.

Von: kk

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