Tarifrunde Stahl

800 ostdeutsche Stahlarbeiter legen Arbeit nieder

05.12.2023 | Klirrende Kälfte und Eisregen: Das hält einen Stahlarbeiter, eine Stahlarbeiterin nicht davon ab, für ihre Forderung nach 8,5 Prozent mehr Lohn und einer Arbeitszeitverkürzung einzutreten. Erst recht nicht, wenn die Tarifverhandlungen auf der Stelle treten und die Arbeitgeber nicht in die Gänge kommen. Rund 800 ostdeutsche Stahlarbeiter*innen legten an diesem Dienstagmorgen in Eisenhüttenstadt und Gröditz in Warnstreiks die Arbeit nieder.

Vor dem Tor: Stahlarbeiter und Stahlarbeiterinnen in Eisenhüttenstadt. (Bilder: IGM)

Gute Stimmung und jede Menge Entschlossenheit auch in Gröditz.

Bei ArcelorMittal in Eisenhüttenstadt traten 600 Kolleg*innen von sechs Uhr an für zwei Stunden in einen Warnstreik, bei den Schmiedewerken Gröditz 200 Beschäftigte von 5.00 Uhr bis 8.00 Uhr. Ein starker Warnstreik-Tag mit guter Stimmung, jeder Menge Entschlossenheit und Werken, die so weit wie möglich still standen. IG Metall-Bezirksleiter Dirk Schulze erklärte in einer Ansprache zu den Warnstreikenden in Gröditz: „Die Stahl-Kolleg*innen lassen keine Zweifel an ihrer Entschlossenheit. Die Arbeitgeber sind gut beraten, ihr Angebot deutlich nachzubessern.“

Die Arbeitgeber haben eine Entgelterhöhung um 3,1 Prozent für 15 Monate angeboten. Die IG Metall fordert eine Erhöhung der Monatsentgelte um 8,5 Prozent bei einer Laufzeit von zwölf Monaten. Zudem will sie eine Arbeitszeitverkürzung durchsetzen. Dies lehnten die Arbeitgeber kategorisch ab. Auf die weiteren Forderungen der IG Metall nach Beschäftigungssicherung, Altersteilzeit und einer Regelung zu Werkverträgen gingen sie bisher nur vage ein. Die nächste Runde ist für Donnerstag-Nachmittag als gemeinsame Verhandlung für die nordwestdeutsche und ostdeutsche Stahlindustrie verabredet.

Erst einmal aber gehen die Warnstreiks weiter, um den Druck aufrecht zu erhalten: am Mittwoch in Zeithain und in Ilsenburg.

Von: ms

Unsere Social Media Kanäle