09.11.2023 | Zweiter Streiktag beim Schrott- und Recycling-Betrieb SRW metalfloat in Espenhain bei Rötha: „Mit beeindruckender Entschlossenheit und Solidarität treten die SRW-Beschäftigten in Espenhain für einen Tarifvertrag ein", erklärt IG Metall-Bezirksleiter Dirk Schulze. „Ich fordere den Arbeitgeber auf, endlich seine Blockade aufzugeben."
Mit allen Mitteln und doch vergebens versucht der Arbeitgeber, die 180 Beschäftigten einzuschüchtern. Seit Streikbeginn tritt er ausgesprochen aggressiv auf. „Der Arbeitgeber geht hier mit vollkommen unverhältnismäßiger Härte gegen seine eigenen Beschäftigten vor. Das zeugt von absoluter Respektlosigkeit gegenüber den Kolleginnen und Kollegen und ihren Familien“, erklärt Michael Hecker, Verhandlungsführer und Zweiter Bevollmächtigter der IG Metall Leipzig.
Dirk Schulze, IG Metall-Bezirksleiter Berlin-Brandenburg-Sachsen, betont: „Es kann nicht sein, dass die Kolleginnen und Kollegen bei SRW metalfloat rund 600 Euro im Monat weniger verdienen als in vergleichbaren Betrieben der Schrott- und Recyclingbranche. Mit ihrem Streik zeigen die Beschäftigten, dass auch bei SRW metalfloat die tariffreie Zone auf den Schrotthaufen gehört.“
Die IG Metall fordert gemeinsam mit den Beschäftigten 8 Prozent mehr Entgelt, eine Erhöhung des Urlaubs- und Weihnachtsgeldes auf je 1.500 Euro und eine Reduzierung der Wochenarbeitszeit auf 38 Stunden. Der Arbeitgeber verweigert weiterhin die Fortführung der Tarifverhandlungen.
Das Unternehmen SRW metalfloat in Espenhain bei Rötha gehört als 100-prozentige Tochter zur Scholz Recycling Gruppe mit Sitz in Essingen in Baden-Württemberg. Mit der Rückgewinnung von Metallen wie Kupfer, Aluminium und Eisen erwirtschaftet die Scholz Gruppe Umsätze in Milliardenhöhe. In Leipzig arbeiten die Beschäftigten an einer sehr hochwertigen Scheide- und Rückgewinnungsanlage. Ende 2016 übernahm die Chiho Environmental Group Limited die Scholz Holding GmbH. Die Chiho Environmental Group Limited ist nach eigenen Angaben Chinas größtes Schrottrecyclingunternehmen und eines der größten börsennotierten globalen Unternehmen dieser Art. Zu den Aktivitäten gehören das Recycling von Eisen- und Nichteisenmetallschrott, Altfahrzeugen, Elektronikschrott und die Herstellung von Sekundäraluminiumbarren aus Aluminiumschrott. Das in Hongkong residierende und auf den Cayman Islands registrierte Unternehmen unterhält in Asien, Europa und Nordamerika mehr als 200 Verarbeitungsbetriebe und Werftbetriebe.
Mehr Informationen hier auf der Homepage der IG Metall Leipzig.