Bombardier Aviation Services (BAS)

Endlich wieder steigende Löhne: BAS-Beschäftigte bekommen IG Metall-Tarifvertrag

13.12.2023 | Der Druck aus der Belegschaft hat gewirkt: Im nächsten Jahr bekommen die Beschäftigten von Bombardier Aviation Services (BAS) am Flughafen BER einen IG Metall-Tarifvertrag und nach vier Jahren Pause endlich eine Entgelterhöhung. Nach langem Ringen stimmte der kanadische Flugzeughersteller diesem vorläufigen Verhandlungsergebnis zu. Die Tarifkommission begrüßte die Einigung als wichtigen Beitrag, um die Abwanderungsbewegung zu beenden und darüber hinaus bald neue Kolleg*innen begrüßen zu dürfen. Möglich wurde dieser Erfolg durch eindrucksvolle Warnstreiks, durch die Drohung mit einem unbefristeten Streik und ein starkes gewerkschaftliches Engagement der Beschäftigten.

Den neuen Tarifvertrag und die Lohnsteigerung haben sich die BAS-Beschäftigten hart erarbeitet: Warnstreiks am Tag...

...und in der Nacht. (Bilder: IGM)

Nach der sechsten Verhandlungsrunde hatten die Kolleginnen und Kollegen von BAS mit einem zweiten Warnstreik am 7. November noch einmal ihre ganze Entschlossenheit demonstriert. Früh- und Spätschicht legten für insgesamt acht Stunden die Arbeit nieder. Der Konzern bewegte sich aber auch nach dieser Warnung noch nicht und weigerte sich, sein Angebot nachzubessern. Beim Vorstand der IG Metall in Frankfurt wurde deshalb der Antrag auf Urabstimmung und unbefristeten Streik eingereicht und genehmigt. Dies war nur möglich, weil der Großteil der rund 200 Beschäftigten sich gewerkschaftlich organisierte und sich alle Mitglieder an beiden Warnstreiks beteiligten.

Mit dem Druck der Belegschaft und dem Antrag auf Urabstimmung gab es spürbare Bewegung in den Gesprächen mit dem Arbeitgeber. In der Woche vor der geplanten Urabstimmung konnte eine Lösung am Verhandlungstisch gefunden werden. Es wurden folgende Punkte vereinbart:

  • Einführung eines neuen Entgeltsystems, welches Luftfahrtlizenzen stärker berücksichtigt
  • deutliche Anhebung der Tabellenwerte, insbesondere bei den Mechanikern
  • Erhöhung von bis zu 400 Euro monatlich jeweils zum Januar 2024 und zum Januar 2025 als Heranführung an die neue Lohnhöhe
  • 30 Tage Urlaub für alle Beschäftigten.

Bei einer Laufzeit von 22 Monaten erhalten 90 Prozent der Beschäftigten ab Januar 2024 mindestens 250 Euro brutto monatlich mehr. Die maximale Anhebung von 400 Euro monatlich zum 1.Januar 2024 erhalten etwa 80 Prozent der Kollegen und Kolleginnen. Für einige Mitglieder bedeutet dies eine Erhöhung der monatlichen Entgelte von über 1.000 Euro in einem Zeitraum von 22 Monaten, da der Restbetrag zur neuen Lohnhöhe am 01.10.2025 ausbezahlt wird. Verhandlungsbegleitend wurden zudem 3.000 Euro netto als Inflationsausgleichsprämie bezahlt.

Die spontan einberufene Mitgliederversammlung bestätigte bei wenigen Gegenstimmen das Verhandlungsergebnis. Im Januar 2024 wird der Abschluss nun in verschiedene Tarifverträge überführt.

 

Von: jk/ms

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