Heute ist der 18. März! Ein denkwürdiger Tag.

18.03.2014 | Märzrevolution und Aufstände vor dem Berliner Schloss 1848, in Mainz wurde 1793 die erste Republik auf deutschem Boden ausgerufen und 1990 fand an diesem Tag die erste freie Wahl der DDR statt. Ein wahrhaft wichtiger Tag in der deutschen Geschichte.

Der 20jährige Schlossergeselle Heinrich Glasewaldt und der 17jährige Schlosserlehrling Ernst Zinna auf der Barrikade an der Ecke Jäger-/Friedrichstraße. Künstler: Theodor Hoseman (© Public Domain, Wikipedia)

Der kleine Platz auf der westlichen Seite des Brandenburger Tores erinnert an den 18. März, indem er diesen Namen trägt. Sicher einer der belebtesten Plätze Berlins, doch welcher Besucher weiß damit was anzufangen?

 

Am 18. März 1848 besiegten in Berlin die Arbeiter und Bürger im Straßen- und Barrikadenkampf die Truppen des preußischen Königs. Als sich die Demonstranten auch durch den Einsatz von Waffengewalt nicht einschüchtern ließen, hatten die Soldaten begonnen, die Befehle zu verweigern und verbrüderten sich mit dem Volk. Die Truppen kapitulierten, und der König wurde gezwungen, vor den "Märzgefallenen" sein Haupt zu entblößen und sich zu verneigen.

 

Heute wird vor allem der Opfer der Märzrevolution vom 18. März 1848 gedacht. Mehr als 300 Arbeiter verloren damals in Berlin ihr Leben, als sie mit Barrikadenkämpfen gegen das preußische Militär unter König Friedrich Wilhelm IV. aufbegehrten. Erfolgreich. Es ebnete den Weg für den Deutschen Bund, Pressefreiheit, Demokratie. 

 

Der Aufbruch zu Demokratie, Freiheit und Einheit in Deutschland scheiterte jedoch schon nach nur wenigen Monaten kläglich.  Denn – so sagt der Historiker Heinrich August Winkler – "Situationen, in denen das, was dem rückblickenden Betrachter vernünftig erscheint, nicht Wirklichkeit werden konnte, weil die Verhältnisse mächtiger waren als die Vernunft."

 

Es kam also zu Uneinigkeit der Abgeordneten und es fehlte eine handlungsfähigen Exekutive, um die Beschlüsse des Parlaments durchzusetzen. Dies führte zu mehreren Krisen, so etwa in der schleswig-holsteinischen Frage bezüglich eines Krieges gegen Dänemark; Erster preußisch-dänischer Krieg.

 

Trotz allem wurde am 28. März 1849 mit einer Mehrheit von 42 Stimmen die Paulskirchenverfassung verabschiedet, die eine kleindeutsche Lösung unter preußischer Führung vorsah. Der König von Preußen war als Kaiser vorgesehen. Als am 3. April König Friedrich Wilhelm IV. von Preußen die ihm durch die Kaiserdeputation angetragene Kaiserwürde ablehnte, war die Frankfurter Nationalversammlung faktisch gescheitert.

 

Von den deutschen Mittelstaaten stimmten 29 der Verfassung zu. Österreich, Bayern, Preußen, Sachsen und Hannover lehnten sie ab. Die preußischen und österreichischen Abgeordneten verließen die Nationalversammlung, als sie von ihren Regierungen illegal abberufen wurden.
 
Im Mai 1849 kam es in einigen Revolutionszentren zu den so genannten Maiaufständen im Rahmen der Reichsverfassungskampagne. Diese Aufstände bildeten einen zweiten, radikalisierten Revolutionsschub, der in einigen Gebieten des Bundes wie etwa in Baden und Sachsen bürgerkriegsähnliche Ausmaße annahm. Die Frankfurter Nationalversammlung verlor durch die Abberufungen und weitere Austritte den Großteil ihrer Mitglieder und zog als „Rumpfparlament“ ohne die preußischen und österreichischen Abgeordneten am 30. Mai 1849 nach Stuttgart um. Am 18. Juni 1849 wurde dieses Rumpfparlament von württembergischen Truppen gewaltsam aufgelöst. Mit der Niederschlagung der letzten revolutionären Kämpfe am 23. Juli in Rastatt war die Deutsche Revolution 1848/49 endgültig gescheitert

Von: bg

Unsere Social Media Kanäle