Tarifrunde Holz und Kunststoff Sachsen

Holz- und Kunststoffindustrie Sachsen: Beschäftigte machen mit Aktionen Druck

30.11.2021 | Bewegung gab es am Verhandlungstisch in der Tarifrunde der sächsischen Holz- und Kunststoffindustrie bislang kaum – vor zwei Betrieben in Sachsen dafür umso mehr. Mit Aktionen protestierten die Beschäftigten von Edding V.D. Ledermann in Bautzen und im Möbelwerk Heidenau gegen die Verweigerungstaktik der Arbeitgeber. Sie setzten eindeutige Zeichen ihrer Entschlossenheit und signalisierten den Arbeitgebern, dass sie in der dritten Verhandlungsrunde am 30. November endlich ein echtes Angebot erwarten.

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Mehr Geld – Sicherheit – Zukunft: Die Kolleginnen und Kollegen bei Edding V.D. Ledermann haben mit ihrer Aktion eindeutig signalisiert, was sie von den Arbeitgebern in der nächsten Verhandlungsrunde am 30. November erwarten. Foto: IG Metall


Mit einer Pausenaktion haben die Möbelwerkerinnen und Möbelwerker in Heidenau lautstark demonstriert, dass sie sich nicht länger mit Einkommen zufriedengeben, die weit unter denen aller anderen Bundesländer liegen. Während die Inflation aktuell in nie dagewesene Höhen steigt, die Kolleginnen und Kollegen für Lebensmittel, Energiekosten und Strom ganz tief in die Tasche greifen müssen, sollen die Entgelte stagnieren. „Nicht mit uns“, war die eindeutige Botschaft der Belegschaft am 29. November in Heidenau. Aktionen müssen nicht in der Pause stattfinden, ließen sie die Geschäftsführung – nicht nur in ihrem Video von der Pausenaktion – wissen.

Weitere Informationen finden sich auf der Internetseite der IG Metall Dresden-Riesa.

Bereits am 26. November haben Kolleginnen und Kollegen von Edding V.D. Ledermann in Bautzen im Rahmen der Tarifrunde ein deutliches Zeichen ihres Protests gegen die Haltung der Arbeitgeber und deren „unverschämte Mogelpackung“ gesetzt. „Ostsachsen ist keine Billiglohnregion, weder für Edding noch für zahlreiche andere Unternehmen schickt es sich daher, sich ihrer sozialen Verantwortung zu entziehen. Die Arbeitgeber sind in der Pflicht, den Beschäftigten Löhne zu zahlen, für die es sich auch lohnt, derart hart zu arbeiten“, sagte Christian Göbel, Gewerkschaftssekretär der IG Metall Ostsachsen. „Ich hoffe, unsere Botschaft ist angekommen und die Arbeitgeber haben ihre Hausaufgaben bis zur dritten Verhandlungsrunde am 30. November gemacht. Wir brauchen einen tragfähigen Vorschlag, der ein klares Signal Richtung Angleichung an die anderen Tarifgebiete aussendet. Sachsen darf nicht länger Schlusslicht bei den Löhnen und Gehältern sein.“

Martin Janoschka, Mitglied der Tarifkommission und Beschäftigter bei V.D. Ledermann, sagte nach der Aktion: „Ich bin froh, dass so viele Kolleginnen und Kollegen Interesse an der aktuellen Tarifrunde zeigen. Die Preise steigen immer weiter, nur unsere Löhne bleiben niedrig. Das dürfen die Arbeitgeber nicht ignorieren.“

Mehr Infos zur Aktion bei Edding V.D. Ledermann gibt es auf der Homepage der IG Metall Ostsachsen.

Hintergrund:
Während die Tarifrunde bundesweit nahezu abgeschlossen ist, haben die sächsischen Arbeitgeber die Tarifergebnisse der übrigen Bundesländer ignoriert und den Konflikt so kräftig angeheizt.

Die Tarifergebnisse in den anderen Bundesländern bescheren den Beschäftigten der Branche eine Coronaprämie von rund 600 Euro und 5,9 Prozent mehr Geld in zwei Schritten. Auch für die Altersteilzeit oder zusätzlichen Gesundheitsschutz gibt es dort mehr in den Topf – mit rund 600 Euro pro Beschäftigtem etwa doppelt so viel wie bisher.

Weitere Informationen zur Tarifrunde in der sächsischen Holz- und Kunststoffindustrie gibt es hier. Dort findet sich auch das aktuelle Flugblatt, das vor der dritten Verhandlungsrunde erschienen ist.

 

Von: tt

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