Pressemitteilung vom 22. Juni 2021

IG Metall erhöht den Druck auf die Arbeitgeber im aktuellen Tarifkonflikt in Berlin, Brandenburg und Sachsen und drängt auf Einigung am 25. Juni in Berlin-Schönefeld

22.06.2021 | Die IG Metall ruft ihre Mitglieder im Kfz-Handwerk in dieser Woche erneut zum Warnstreik auf. Damit sollen die Arbeitgeber zum Einlenken in der laufende Tarifverhandlungsrunde für die Kfz-Werkstätten und Autohäuser in Berlin, Brandenburg und Sachsen bewegt werden. Die IG Metall fordert 4 Prozent mehr Entgelt für 12 Monate und eine überproportionale Erhöhung für Auszubildenden.

Die Arbeitgeber im Kfz-Handwerk legten bislang ein Angebot von einem Prozent erst ab August 2022 vor. Nach einer zweimonatiger Nullrunde boten sie zudem 300 Euro Coronaprämie im August 2021. Die Gesamtlaufzeit der Tarifverträge solle 24 Monate betragen.

„Die Arbeitgeber haben mit ihrem „Angebot“ die Beschäftigten in den Kfz-Unternehmen mächtig verärgert. Viele waren schockiert über so eine geringe Wertschätzung, denn trotz Pandemie haben die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer alles gegeben und alle Kundenwünsche erfüllt. Sie empfinden es zurecht als respektlos, nur mit Almosen abserviert zu werden“, sagte Bodo Grzonka, IG Metall Verhandlungsführer.

Unterdessen gibt es erste Tarifeinigungen in andern Bundesländern. Im Kfz-Handwerk liegt allerdings kein Automatismus einer Übertragung der Ergebnisse in andere Ländern vor. „Wir erwarten, dass die Arbeitgeber auch bei uns den Weg der Einigung suchen und wir zu einem akzeptablen Ergebnis kommen“, so Bodo Grzonka. Zuvor hatten die IG Metall und die Arbeitgeber der Tarifgemeinschaft für das Mitteldeutsche Kfz-Handwerk mehrere Verhandlungen ohne Ergebnis durchgeführt. Mit Ablauf des 31. Mai endete die Friedenspflicht im Kfz-Handwerk in Berlin, Brandenburg und Sachsen. Derzeit finden Warnstreiks und Aktionen im Bezirk statt.

Die nächste Tarifverhandlung findet am Freitag, 25. Juni 2021, ab 10 Uhr in Berlin-Schönefeld statt.

Warnstreiks im Bezirk:

Bitte Sperrfrist für die Veröffentlichung der Betriebsnamen beachten:
jeweils 0:00 Uhr am Warnstreiktag!

Leipzig

24. Juni, 13.30 Uhr: Warnstreik auf der Automeile, Richard-Lehmann-Str.

teilnehmende Betriebe: BMW Niederlassung Leipzig, Volkswagen Automobile Leipzig Standort Richard-Lehmann-Str., Stern Auto Standort Richard-Lehmann-Str. und Audi Zentrum Leipzig-Süd

Ansprechpartner für Leipzig: Steffen Reißig, 0170 541 31 54

Berlin

23. Juni, 13.00 Uhr: Warnstreik bei Mercedes-Benz AG; NL Berlin, (LaKaZe),

14974 Ludwigsfelde, Adolf-Rohrbach-Str. 2 -4

24. Juni, 12.00 Uhr: Warnstreik bei Peugeot NL Tempelhof, Alboinstr. 1, Berlin

Ansprechpartner für Berlin: Burkhardt Bildt, 0179 219 27 65

Dresden

24. Juni, 12.00 Uhr: Kundgebung auf dem Volksfestgelände Dresden, teilnehmende Betriebe u.a.: Stern Auto, Sachsengarage, BMW, PSA, MAN-Kaditz und MAN-Nickern

Ansprechpartner für Dresden: Jens Kiehle, Tel. 0170 33 33 042

Potsdam

24. Juni, 06.00 Uhr: Warnstreik bei ACM Mosolf, Gewerbegebiet, 14669 Ketzin

25. Juni, 10.30 Uhr: Warnstreik Volkswagen Automobile Potsdam, Gerlachstraße 47-49, 14480 Potsdam

Ansprechpartner für Potsdam: Dietmar Kolpin, Tel. 0170 33 33 543

Ludwigsfelde

23. Juni, 12.00 Uhr: Warnstreik MAN Wildau, Gewerbepark Wildau

Ansprechpartner für Ludwigsfelde: Sören Hartmann, Tel. 0151 16 23 92 96

 

Für Rückfragen: Bodo Grzonka, 0170 33 33 560

Hintergrund:

Die IG Metall verhandelt mit der „Tarifgemeinschaft Mitteldeutsches Kraftfahrzeuggewerbe“ (TG MDK), der sich vor allem die großen Firmen, jedoch weniger als ein Drittel aller Betriebe, durch direkte Tarifbindung angeschlossen haben. Von einem Neuabschluss der Tarifverträge könnten dennoch rund 37.000 Beschäftigte in 3.400 Betrieben profitieren, da sich diese Kfz-Betriebe an den Tarifergebnissen der Branche orientieren.

Die im Handwerk zuständigen Kfz-Innungen haben vor einigen Jahren ihre Tarifpartnerschaft mit der IG Metall vollständig aufgegeben.

Von: aw

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