Pressemitteilung vom 10. September 2022

IG Metall macht mit Demo in Leipzig Druck für acht Prozent mehr Lohn

10.09.2022 | Für acht Prozent mehr Lohn, gegen eine Nullrunde in der Metall- und Elektroindustrie: Mit einer Kundgebung in Leipzig hat die IG Metall die heiße Phase in der Tarifrunde eröffnet. Vor rund 2000 Metallerinnen und Metallern wies Jörg Hofmann, Erster Vorsitzender der IG Metall, Mahnungen zur Bescheidenheit zurück. Bezirksleiterin Irene Schulz kritisierte die Gesamtmetall-Forderung nach einer Nullrunde scharf.

Jörg Hofmann, Erster Vorsitzender der IG Metall: „Die vergangenen Tarifabschlüsse waren ein Zeichen von Verantwortung und Solidarität von uns und den Beschäftigten. Jetzt, wo die Belastungen immer weiter steigen, im Supermarkt, an der Zapfsäule, in der Kneipe, sollen die Kolleginnen und Kollegen den Kopf einziehen und sich in Bescheidenheit üben? Nach vier Jahren ohne Tabellenerhöhung ganz sicher nicht!

Jetzt ist nicht die Zeit für Zurückhaltung, jetzt ist die Zeit für eine kräftige tabellenwirksame Erhöhung der Entgelte und Ausbildungsvergütungen um acht Prozent für die Beschäftigten der Metall- und Elektroindustrie!“

Irene Schulz, Bezirksleiterin IG Metall Berlin-Brandenburg-Sachsen: „Das war ein starker Tarifauftakt in Leipzig. Mit viel Rückenwind gehen wir in die Tarifverhandlungen in der nächsten Woche. Die Beschäftigten haben sehr deutlich gemacht: Sie sind bereit, für ihre Forderung nach acht Prozent mehr Lohn einzutreten. Unsere acht Prozent sind nicht nur gerecht. Sie sind gut begründet. Die Gewinne vieler Unternehmen sind hoch. Die Auftragsbücher sind voll. Es fehlen Fachkräfte. Der Erfolg muss bei denen ankommen, die ihn erst ermöglichen: bei den Beschäftigten der Metall- und Elektroindustrie. Eine Nullrunde ist absurd, wenn die Preise hochschnellen und das Leben beinah jeden Tag teurer wird.“

Aus vielen Regionen in Ost- und auch Westdeutschland waren Metallerinnen und Metaller nach Leipzig angereist, um bei der bundesweit ersten Großveranstaltung der IG Metall in der aktuellen Tarifrunde ihre Forderung nach einer Lohnsteigerung um acht Prozent zu bekräftigen. Am Morgen gegen 9.30 starteten sie ihren Demonstrationszug am Leipziger Hauptbahnhof durch die Innenstadt bis zum Nikolaihof. Dort versammelten sie sich von 11.30 Uhr bis 14.30 Uhr zur Kundgebung mit den Reden, Diskussionen und einem Kulturprogramm mit Live-Musik.  

Zum Hintergrund: Die IG Metall fordert für die Beschäftigten der Metall- und Elektroindustrie eine Steigerung der Monatslöhne um acht Prozent bei einer Laufzeit von zwölf Monaten. Gesamtmetall-Präsident Stefan Wolf hat sich für eine Nullrunde ausgesprochen.

Die ersten Tarifverhandlungen sollen für Sachsen am 14. September und für Berlin und Brandenburg am 21. September stattfinden. Die zweite Runde ist für den 6. Oktober (Berlin und Brandenburg) und für den 14.  Oktober (Sachsen) vorgesehen. Die Friedenspflicht endet am 28. Oktober.

In der Metall- und Elektroindustrie arbeiten über 3,8 Millionen Beschäftigte.

Für Rückfragen: Markus Sievers, 0151 29 23 11 82

Von: ms

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