21.03.2023 | IG Metall-Bezirksleiterin Irene Schulz hat den Durchbruch im Ringen um die Zukunft der deutschen Alstom-Standorte als „wichtiges Signal für die Zukunft der Bahnindustrie im Osten“ begrüßt. „Nach über einem Jahr Verhandlungen ist es gelungen, sich mit Alstom auf ein Verhandlungsergebnis zu einem Zukunftstarifvertrag zu einigen“, sagte Schulz. „Damit sind die Alstom-Arbeitsplätze in Hennigsdorf, Bautzen und Görlitz gesichert.“
Irene Schulz, Bezirksleiterin IG Metall Berlin, Brandenburg, Sachsen und geschäftsführendes Vorstandsmitglied: „Dieses Verhandlungsergebnis gibt den Beschäftigten an den ostdeutschen Alstom-Standorten eine Perspektive. Es ist gelungen, einen Stellen-Abbau gerade hier im Osten zu verhindern und die Bahnindustrie zu stärken. Jetzt werden die Ergebnisse mit unseren Mitgliedern diskutiert und bewertet.“
Kernpunkte des Zukunftstarifvertrags mit einer Laufzeit von drei Jahren:
• Beschäftigungssicherung: Alstom rückt vom ursprünglich geplanten sofortigen Abbau von bis zu 1.300 Stellen ab. Dieser Stellenabbau hätte die ostdeutschen Werke am härtesten getroffen. Bislang hatte das Alstom-Management erklärt, in Hennigsdorf 350 bis 450 Arbeitsplätze, in Görlitz 300 bis 400 und in Bautzen 100 bis 150 Stellen abbauen zu wollen. Das ist nun abgewendet. Personalanpassungen sind laut dem Verhandlungsergebnis nur unter gemeinsam festgelegten und vertraglich fixierten Voraussetzungen möglich, wenn Aufträge nicht wie erwartet eingehen.
• Rückzahlungs-Mechanismus: Dabei geht es ausschließlich um Sonderzahlungen. Das monatliche Grundgehalt bleibt unberührt. Bei Erreichung erfolgsbezogener Kennzahlen werden die zuvor einbehaltenen tariflichen Sonderzahlungen zurückgezahlt.
• Standortspezialisierung und Investitionen: Jeder Standort erhält einen Schwerpunkt mit klarem Aufgabenspektrum. Zudem werden pro Jahr zwei Prozent des Deutschland-Umsatzes in die deutschen Standorte investiert, um deren Wettbewerbsfähigkeit zu steigern.