DANKESCHÖN IM CORONA-JAHR

IG Metall Zwickau und VW sagen Danke: Weihnachtsmänner für Pflegepersonal und Ärzte

21.12.2020 | Menschen ein Lächeln ins Gesicht zaubern, die in der Corona-Krise an vorderster Front stehen. ‚Danke’ sagen und Anerkennung zollen, das ist die Idee der diesjährigen Weihnachtsaktion von VW und IG Metall Zwickau. Pünktlich zum 4. Advent hat die Arbeitnehmervertretung von Volkswagen den beiden Zwickauer Krankenhäusern mehrere hundert Weihnachtsmänner vorbeigebracht.

Jan Andrä, Vertrauenskörperleiter bei VW, übergibt der Pflegedienstleiterin der Paracelsus-Klinik Zwickau, Heike Hofmann, stellvertretend einen Weihnachtsmann. Fotos: IG Metall Zwickau/Claudia Drescher

Nur noch wenige Tage bis Weihnachten. Ein Weihnachten, das in diesem Jahr weit weg sein wird von dem, was wir gewöhnt sind. Doch während die meisten von uns vielleicht den Weihnachtstrubel oder das große Familientreffen vermissen, erleben die Beschäftigten im Gesundheitswesen eine wirklich harte Zeit.

Heike Hofmann, Pflegedienstleiterin in der Zwickauer Paracelsus-Klinik blickt mit Sorge auf die Festtage und das, was danach kommt: Weitere Covid-Patienten, weitere Notfälle, weitere Krankmeldungen im Team. „Erst heute sind wieder sechs Mitarbeiter ausgefallen. Das ist eine ganze Schicht, die ich aber besetzen muss und das auch fachlich gut.“

Da kommen die 200 Weihnachtsmänner der IG Metall Zwickau gerade recht, um die Stimmung bei Krankenpflegerinnen und -pflegern ein wenig aufzuhellen. „Das ist eine schöne Aktion und Anerkennung dessen, was wir hier gerade täglich leisten. Vielen herzlichen Dank“, so Heike Hofmann. „Wir haben zu danken: Dafür, dass es Menschen gibt, die sich in dieser schwierigen Situation an vorderster Front einsetzen“, entgegnete Jan Andrä, Vertrauenskörperleiter bei Volkswagen.

Viele der Kolleginnen und Kollegen seien erschöpft und ausgelaugt, da mache eine kleine Aufmerksamkeit den großen Unterschied, ist Heike Hofmann überzeugt. „Denn ja, es ist wirklich so schlimm. Auf unserer extra eingerichteten Corona-Station haben wir derzeit mehr als 20 Patienten, auf der Intensivstation kommen weitere dazu, die zum Teil beatmet werden müssen.“ Das Team sei an der Grenze dessen, was es leisten könne. „Wir haben deshalb wenig Verständnis für Menschen, die Corona immer noch nicht ernst nehmen.“

Auch im Heinrich-Braun-Klinikum kommen die 200 echt erzgebirgischen Weihnachtsmänner, die der Ortsvorstand der IG Metall Zwickau bei Köhler Kunsthandwerk geordert hat, gerade recht. „Die Belastung ist hoch, da tut ein Danke gut! Wir mussten Stationen schließen, weil unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter saisonal bedingt selbst krank sind, sie in Quarantäne müssen oder ihre Kinder betreuen“, berichtete Dr. med. Karsten Fröhlich, Ärztlicher Direktor im HBK. Und Pflegedirektor Mirko Schmidt ergänzte: „Um Covid-Patienten mit schweren Verläufen zu versorgen, benötigen wir zudem mehr Personal und hinzukommen weitere Schwerkranke, die ja auch noch behandelt werden müssen.“

Teamgeist lautet daher das Wort der Stunde, so Schmidt. „Aber die Unsicherheit unter den Kolleginnen und Kollegen ist natürlich zu spüren. Wir versuchen die Sorgen und Probleme aufzugreifen und ein offenes Ohr zu haben“, schilderte Betriebsratsvorsitzender Martin Ganzon im Gespräch mit den drei Vertretern der VW-Beschäftigten.

Insgesamt haben die Betriebsrätinnen und Betriebsräte, Vertrauensleute und AGAs in den vergangenen vier Wochen 1.000 Weihnachtsmänner in der Region verteilt, um damit Menschen zu danken, die in dieser Pandemie besonders gefordert sind.

Wer einen Eindruck bekommen möchte, wie es Beschäftigten im Gesundheitswesen derzeit geht, dem sei dieser eindringliche Appell der Paracelsus-Kliniken bei YouTube ans Herz gelegt. #solidarität 

Weitere Informationen auf der Internetseite der IG Metall Zwickau:

Von: igm-z/aw

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