Tarifrunde Metall und Elektro

Metaller*innen bremsen mit flächendeckenden Warnstreiks Produktion

03.11.2022 | In 27 Betrieben haben die Metallerinnen und Metaller an diesem Donnerstag in Berlin, Brandenburg und Sachsen die Arbeit niedergelegt. Insgesamt beteiligten sich mehr als 2.000 Beschäftigte an den Warnstreiks.

Warnstreik in Ludwigsfelde: Mit hoher Intensität machen die Kolleg*innen überall im Bezirk weiter. (Bilder: IGM)

Flächendeckend zogen die Beschäftigten im IG Metall-Bezirk Berlin, Brandenburg, Sachen auch heute in Warnstreiks, um Druck zu machen für acht Prozent mehr Lohn. Die Warnstreiks reichten von Clarios in Zwickau über Siemens in Chemnitz, Mercedes und Gestamp in Ludwigsfelde, Heidelberger Druck in Brandenburg bis Procter & Gamble und MAN Energy Solutions und GEA Refrigeration und Otis in Berlin.

Bereits am Mittwochabend hatte die Spätschicht von Mercedes in Ludwigsfelde mit 350 Beschäftigten für zwei Stunden die Produktion stillgelegt. An diesem Donnerstag trat die Mercedes-Belegschaft erneut in den Ausstand genau wie Kolleg*innen von Gestamp in Ludwigsfelde. Am Mittag trafen sich 500 Warnstreikende beider Betriebe zur gemeinsamen Kundgebung vor dem Gestamp-Tor in Ludwigsfelde. Mathias Martens, Betriebsratsvorsitzender bei GMF Umformtechnik Ludwigsfelde, rief die Arbeitgeber auf, mehr als nur eine Einmalzahlung anzubieten. "Eine Einmalzahlung ist schnell ausgegeben. Viele Kolleginnen und Kollegen haben aber jetzt schon Probleme mit den Rechnungen und den ständig steigenden Preisen", so Martens. "Ich bin stolz auf Euch - auf die Ludwigsfelder ist Verlass", sagte Thomas Rackwitz vom Betriebsrat Mercedes Ludwigsfelde. "Wir wollen die acht  Prozent." Tobias Kunzmann, Erster Bevollmächtigter der IG Metall Ludwigsfelde, warf den Arbeitgebern eine Hinhalte-Taktik vor. „Das werden wir ihn aber nicht durchgehen lassen. Wenn nötig werden wir den Druck deutlich erhöhen."

Irene Schulz, Verhandlungsführerin und Bezirksleiterin IG Metall Berlin, Brandenburg, Sachsen: „Die Metallerinnen und Metaller brauchen eine dauerhafte Erhöhung ihrer Monatslöhne. Die stellen die Arbeitgeber ganz vage in Aussicht, nennen aber nicht einmal eine Prozentzahl. Eine Einmalzahlung für zweieinhalb Jahre reicht hinten und vorne nicht. Ich fordere die Arbeitgeber auf, endlich ein Angebot für eine dauerhafte und deutliche Lohnerhöhung vorzulegen.“

Darum geht es: Die IG Metall fordert eine Erhöhung der Entgelte und Ausbildungsvergütungen um acht Prozent bei einer Laufzeit von zwölf Monaten.

Die Arbeitgeber bieten eine Einmalzahlung von 3.000 Euro bei einer Laufzeit von 30 Monaten. Der einmalige Betrag müsste also bis 2025 reichen. Eine Erhöhung der Monatslöhne stellen die Arbeitgeber nur vage in Aussicht, nennen aber keine Prozente und nicht einmal ein Datum. Zudem wollen sie Sonderzahlungen je nach Kassenlage in einzelnen Betrieben kürzen können.

Jede Menge Bilder von den Warnstreiks von heute und teilweise vom gestrigen Abend findet Ihr in der Fotogalerie.

 

Von: ms

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