Tarifrunde Stahl

Ost-Stahlarbeiter machen vor Verhandlung mit Warnstreiks Druck

06.12.2023 | Einen Tag vor der nächsten Verhandlung erhöhten ostdeutsche Stahlarbeiter und Stahlarbeiterinnen am Mittwoch mit Warnstreiks den Druck auf die Arbeitgeber. In Sachsen-Anhalt legten am Morgen rund 150 Beschäftigte von Ilsenburger Grobblech und VPS für drei Stunden die Arbeit nieder. In Sachsen traten die Kollegen und Kolleginnen am Mittwochabend beim Mannesmannröhren-Werk Zeithain für drei Stunden in einen Warnstreik. Heute haben die Arbeitgeber bei der nächsten Verhandlungsrunde die Chance, ihr deutlich zu niedriges Angebot spürbar nachzubessern.

Vor dem Tor: Stahlarbeiter und Stahlarbeiterinnen in Zeithain.

Warnstreik auch in Ilsenburg: Für 8,5 Prozent und eine Arbeitszeitverkürzung mit Lohnausgleich.

Dirk Schulze, Verhandlungsführer für Ostdeutschland und IG Metall-Bezirksleiter: „Wir gehen mit viel Rückenwind in die nächsten Verhandlungen am Donnerstag. Die Stahlbeschäftigten haben mit ihren starken Warnstreiks ihre Entschlossenheit eindrucksvoll demonstriert. Es liegt nun an den Arbeitgebern, ihre Blockade bei der Arbeitszeitverkürzung aufzugeben und ihr Angebot für eine Lohnerhöhung deutlich aufzustocken.“

Janek Tomaschefski, Erster Bevollmächtigter IG Metall Halberstadt: „Es kann nicht sein, dass die Stahlindustrie Milliarden-Gewinne macht, die Transformation mit Steuergeldern unterstützt wird und die Beschäftigten mit 3,1 Prozent abgespeist werden. Wir erwarten ein deutlich verbessertes Angebot. Sonst stehen wir nächste Woche wieder hier - und dann mit mehr Kollegen und Kolleginnen.“

Die Arbeitgeber haben in den ersten beiden Runden eine Entgelterhöhung um 3,1 Prozent für 15 Monate angeboten. Die IG Metall fordert eine Erhöhung der Monatsentgelte um 8,5 Prozent bei einer Laufzeit von zwölf Monaten. Zudem will sie eine Arbeitszeitverkürzung durchsetzen. Dies lehnten die Arbeitgeber kategorisch ab. Auf die weiteren Forderungen der IG Metall nach Beschäftigungssicherung, Altersteilzeit und einer Regelung zu Werkverträgen gingen sie bisher nur vage ein. Die nächste Runde ist für den heutigen Donnerstag-Nachmittag als gemeinsame Verhandlung für die nordwestdeutsche und ostdeutsche Stahlindustrie verabredet.

Von: ms

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