01.11.2022 | Nach dem starken Auftakt am Montag in Berlin haben heute die Sachsen und Brandenburger mit Warnstreiks die Kampagne für acht Prozent weiter angeheizt. Zugleich verstärkten die Berliner ihre Aktionen noch einmal. Die Warnstreik-Welle reichte von Alstom in Bautzen und Koenig & Bauer in Radebeul über Mahle in Wustermark und Alstom in Hennigsdorf bis Siemens und Osram in Berlin. Am Nachmittag traten unter anderem die Porsche-Beschäftigten in Leipzig in den Ausstand. Insgesamt beteiligten sich fast 4300 Metaller*innen im Bezirk an den Warnstreiks.
Zum Beispiel Vitesco Technologies in Limbach-Oberfrohna: Kurz vor neun Uhr kamen die ersten Kolleginnen und Kollegen aus den Werkhallen und gingen zum Treffpunkt am Parkplatz Ostring. Insgesamt folgten 250 Beschäftigte der Frühschicht dem Warnstreikaufruf der IG Metall. Mario John, Erster Bevollmächtigter der IG Metall Chemnitz, sagte zu den Warnstreikenden: „Was wir schnell brauchen, ist ein wirkliches Angebot der Arbeitgeber, das am Ende auch Verhandlungen zulässt. Wenn Preise dauerhaft steigen, müssen auch Entgelte dauerhaft steigen. Da hilft es nicht nur über Einmalzahlung zu reden, da braucht es ein Angebot für eine starke Erhöhung der monatlichen Entgelte“, so John weiter.
Zum Beispiel Siemens und Osram in Berlin. Dort erklärte Regina Katerndahl, Zweite Bevollmächtigte der IG Metall Berlin, zu den mehr als 700 Beschäftigten im Warnstreik: „Die Unternehmen können nicht immer mehr Leistungen für weniger Geld einfordern - da machen die Beschäftigten nicht mehr mit! Daher fordern wir ein kräftiges Plus für den Geldbeutel unserer Beschäftigten!"
Zum Beispiel Alstom in Bautzen, wo mehr als 520 Beschäftigte die Arbeit niederlegten. "Der Arbeitgeber hat mit seinem bedenklichen Angebot Wind gesät, und wir haben ihm heute einen ersten Eindruck hinterlassen, wie viel Sturm und Kampfgeist er damit bei den Beschäftigten auslöst", so Mario Orlando Campo, Betriebsratsvorsitzender Alstom in Bautzen.
Zu den Kolleg*innen von Alstom in Hennigsdorf sagte Anne Borchelt von der IG Metall Oranienburg und Potsdam: „Das Angebot der Arbeitgeber, eine Einmalzahlung von 3000 Euro für 30 Monate, ist eine Provokation. Damit lassen wir uns nicht abspeisen. Wir werden den Arbeitgebern richtig einheizen, denn wir fordern acht Prozent bei einer Laufzeit von zwölf Monaten."
Irene Schulz, IG Metall-Verhandlungsführerin und Bezirksleiterin Berlin, Brandenburg, Sachsen, betonte: "Überall in den Betrieben ist die Empörung groß – in Berlin, Brandenburg und Sachsen wie in ganz Deutschland. Die Metaller*innen sind aufgebracht, dass die Arbeitgeber in dieser Turbo-Inflation ihre Beschäftigten mit Einmalzahlungen und vagen Versprechungen abspeisen wollen. Wenn die Preise dauerhaft hochschnellen, müssen die Monatslöhne dauerhaft und deutlich steigen. Wir fordern ein konkretes Angebot für ein deutliches Lohnplus.“
Weitere Infos hier im Video zum Warnstreik-Auftakt, in der Pressemitteilung von heute und auf den Websites der einzelnen IG Metall-Geschäftsstellen.