Textile Dienste

Für ein sauberes Lohnplus: Beschäftigte machen Druck in Tarifrunde Textile Dienste

27.04.2023 | Die Stimmung in den Belegschaften ist kämpferisch vor Beginn der Tarifverhandlungen für die Textilen Dienste am 8. Mai. Das machen die Kolleginnen und Kollegen auch im aktuellen Film zur Tarifrunde deutlich. Die Löhne müssen deutlich steigen - auch und gerade im Osten Deutschlands.

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Für ein sauberes Lohnplus: Beschäftigte machen Druck in Tarifrunde Textile Dienste

Dies sind die Kernforderungen der IG Metall:

  • Erhöhung der Entgelte und Auszubildenenvergütung um 8 %, mindestens aber 300 € bei einer Laufzeit von 12 Monaten
  • Angleichung der Einkommen in Ostdeutschland an das Niveau in Westdeutschland
  • Fortführung des Tarifvertrages Altersteilzeit zu verbesserten Konditionen
  • Dauerhafte Fortführung des Tarifvertrages Kurzarbeit.

Die IG Metall sieht dringenden Nachholbedarf bei den Entgelten. Der letzte Tarifabschluss liegt mehr als drei Jahre zurück, die Tariferhöhungen in der Zeit konnten einen Reallohnverlust nicht verhindern. Doch trotz anhaltend hoher Inflation und drohendem Arbeitskräftemangel haben sich die Arbeitgeber geweigert, vorzeitig über einen tariflichen Inflationsausgleich zu verhandeln. Stattdessen haben einige Unternehmen in den vergangenen Monaten freiwillig mehr bezahlt, vor allem um die Beschäftigten zu halten.

„Die Preissteigerungen der letzten Monate haben die finanziellen Spielräume vieler Beschäftigter in den Textilen Diensten immer weiter zusammenschrumpfen lassen. Viele haben gar keine Wahl, als sich nach einem besser bezahlten Job in einer anderen Branche umzusehen um noch über die Runden zu kommen“, erklärt Miriam Bürger, die Verhandlungsführerin der IG Metall in den Textilen Diensten. „Deshalb müssen die Tarife jetzt und deutlich steigen. Wir wollen, dass die Kolleginnen und Kollegen in der Branche bleiben und stetig neue dazukommen. Und das geht, wenn es gute Arbeitsbedingungen gibt, die tariflich abgesichert sind.“

Angleichung Ost

Im Osten sind die Stundenentgelte noch einmal um rund 40 Cent niedriger als im Westen. Das will die IG Metall endlich ändern – und die Stundenentgelte angleichen.

„Die Ost-West-Angleichung ist unsere absolute Priorität. Die Preise sind ja auch gleich“, bekräftigt Jeannette Hensel, stellvertretende Betriebsratsvorsitzende bei CWS Hygiene Ost am Standort Leipzig. „Die Ungleichheit erleben wir hautnah bei uns im Betrieb: Wir haben noch ein paar Leute, die nach West-Tarif bezahlt werden. Das haben wir uns 1998 erkämpft. Doch alle, die danach kamen, haben Ost-Tarif – manche noch weniger, nach einem alten Verdi-Tarif aus einer Betriebsübernahme. Das macht oft mehrere Hundert Euro Unterschied, bei gleicher Arbeit. Die Ungleichheit muss endlich weg. Und wenn wir uns anschauen, wie alles teurer geworden ist, bräuchten wir eigentlich 15 Prozent und höhere Einmalzahlungen. Wir haben nur 500 Euro Inflationsausgleichsprämie bekommen. Da muss noch mehr kommen.“

Die Tarifverhandlungen mit dem Arbeitgeberverband intex starten am 8. Mai. Die Tarifverträge laufen am 31.  Mai aus. Dann endet auch die Friedenspflicht.

Von: ms

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