Tarifrunde Stahl

Stahl-Beschäftigte starten kämpferisch in die heiße Phase der Tarifrunde

01.12.2023 | Bei klirrender Kälte haben die Stahlarbeiter und Stahlarbeiterinnen einen heißen Start in die entscheidende Phase der Tarifrunde hingelegt. In Eisenhüttenstadt kamen die Beschäftigten von ArcelorMittal in der Nacht auf diesen Freitag um 0.00 Uhr vorm Tor zusammen, um für ihre Forderung zu demonstrieren. Bei den Brandenburger Elektrostahlwerken traten sie in den ersten Warnstreik. Und auch andernorts machten sie ihren Unmut über die Arbeitgeber-Blockade deutlich, so zum Beispiel bei den Schmiedewerken Gröditz und der Ilsenburger Grobblech GmbH.

Starker Start in die entscheidende Phase der Tarifrunde: Toraktion in Eisenhüttenstadt. (Bilder: IGM)

Bei minus acht Grad drei Stunden Warnstreik bei den Brandenburger Elektrostahlwerken.

Schmiedewerke Gröditz: Symbolisch mit achteinhalb Kolleg*innen für die 8,5 Prozent.

Um 0.00 Uhr, pünktlich zum Ende der Friedenspflicht, versammelten sich rund 250 Stahlarbeier und Stahlarbeiterinnen von ArcelorMittal aus Eisenhüttenstadt vor Tor 1 des Stahlwerkes in Eisenhüttenstadt, um ihren Forderungen nach mehr Geld und einer Reduzierung der Arbeitszeit Nachdruck zu verleihen. Für die IG Metall betonte Stephan Vetter, zuständiger Tarifsekretär in der Bezirksleitung der IG Metall Berlin-Brandenburg-Sachsen, dass man bereit sei, den Arbeitgeber notfalls auch mit Warnstreiks ein entsprechendes Tarifergebnis abzutrotzen. Betriebsratsvorsitzender Dirk Vogeler betonte die Kampbereitschaft der Belegschaft bei ArcelorMittal. Man habe zwar bereits die Möglichkeit einer 32-Stundenwoche, aber nur mit Entgelteinbußen, so Vogeler. Das müsse sich ändern. Und der 1. Bevollmächtigte der IG Metall Ostbrandenburg, Holger Wachsmann, kündigte an, dass man sich nächste Woche an derselben Stelle wiedertreffen werde, dann zum ersten Warnstreik in der angelaufenen Tarifauseinandersetzung.

Aber auch anderenorts waren Stahlarbeiter:innen bei klirrender Kälte auf den Straßen unterwegs, um auf ihre Forderungen aufmerksam zu machen. So zum Beispiel die Stahljugend bei der Ilsenburger Grobblech GmbH, die sich mit Transparenten und Bengalos in der Nacht vor dem Werktor versammelte.

Ein erster Warnstreik fand bei den Brandenburger Elektrostahlwerken statt. Drei Stunden standen dort 150 Stahlarbeiter:innen bei minus 8 Grad vor dem Werktor und machten Druck für ihre Forderungen nach mehr Geld und weniger Arbeitszeit. Stefanie Jahn, 1. Bevollmächtigte der Geschäftsstellen Oranienburg und Potsdam, berichtete von der Blockadehaltung der Arbeitgeber in der zweiten Runde der Tarifverhandlungen. Und auch hier waren sich alle einig: Wir können noch mehr! Wenn sich die Arbeitgeber nicht bewegen, legen wir mit weiteren Warnstreiks nach - so die einhellige Meinung.

 

Von: sv/ms

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