18.11.2021 | Arcelor Mittal Eisenhüttenstadt ist am 18. November mit dem Brandenburger Innovationspreis im Cluster Metall geehrt worden. Das traditionsreiche Stahlwerk in Ostbrandenburg erhielt die Auszeichnung für ein zukunftsweisendes Projekt, das Prozesse in der Stahlherstellung mit Methoden der Künstlichen Intelligenz (KI) optimiert.
„Hochwertigen Stahl zu produzieren, ist heute nicht mehr laut und dreckig. Stahlproduktion ist High-Tech, wie das Projekt aus Eisenhüttenstadt zeigt“, sagte Christoph Hahn, Bezirkssekretär der IG Metall Berlin-Brandenburg-Sachsen und Jurymitglied des Brandenburger Innovationspreises im Cluster Metall, bei der Preisverleihung am Donnerstag in seiner Laudatio. „Wir haben mit Arcelor Mittal Eisenhüttenstadt ein Stahlwerk ausgezeichnet, das mit langer Tradition am Standort produziert. Die Beschäftigten haben in den vergangenen Jahrzehnten viele Veränderungsprozesse erfolgreich gemeistert.“
Starke Mitbestimmung fördert innovatives Betriebsklima
Auch Birgit Dietze, Bezirksleiterin der IG Metall in Berlin-Brandenburg-Sachsen, gratulierte der Unternehmensleitung und den Beschäftigten zur Auszeichnung. Sie verwies darauf, dass eine starke gewerkschaftliche Bindung der Belegschaft und gute Arbeitsbedingungen nicht im Widerspruch zur Innovationsfähigkeit von Unternehmen stehen. „Die Belegschaft von Arcelor Mittal in Eisenhüttenstadt hat eindrucksvoll bewiesen, dass gelebte und umfassende Mitbestimmung kein Wettbewerbsnachteil ist, sondern ein Treiber für Innovationsfähigkeit und beständig hohe Qualität. Ein innovatives Klima im Unternehmen befähigt die Beschäftigten zu zukunftsweisenden Erfindungen. Sie sind es, die mit ihrem großen Einsatz und ihren innovativen Ideen Tag für Tag dafür sorgen, dass Stahl Zukunft hat.“
Zudem forderte die Bezirksleiterin die zukünftige Bundesregierung auch noch einmal auf, die politischen Rahmenbedingungen zu schaffen und die erforderlichen Investitionen bereitzustellen. „Nur wenn die neue Regierung die Voraussetzungen schafft, gelingt die Energiewende im Stahlbereich, so dass Stahl made in Germany zukünftig nicht nur CO2-frei und klimaneutral produziert werden kann, sondern auch konkurrenzfähig bleibt.“
Prozessoptimierung für eine verbesserte Oberflächenqualität
Ausgezeichnet wurde Arcelor Mittal in Eisenhüttenstadt für ein Verfahren, dass es weltweit erstmals ermöglichte, eine substanzielle Qualitätsverbesserung von Oberflächen in voll automatisierter KI-gestützter Form durchzuführen. Dabei wurden Tausende von eingehenden Signalen miteinander verknüpft und ausgesprochen große Datenmengen so umgeformt, dass sie zum Erfolg der Prozessoptimierung geführt haben. So sorgen sie für eine verbesserte Oberflächenqualität von Stahlprodukten – insbesondere in der Automobilindustrie oder der Haushaltsgeräteindustrie – von bis zu 50 Prozent.
Beschäftigte führen den Standort in die Zukunft
Betriebsratsvorsitzender Dirk Vogeler erklärte: „Der Innovationspreis bestätigt unsere Kolleginnen und Kollegen in ihrer Arbeit. Besonders zu erwähnen sind auch die Kolleginnen und Kollegen aus den Bereichen Qualitätsmanagement, Automatisierung und Kaltwalzwerk/Verzinkungsanlagen. Sie alle haben eine großartige Leistung erbracht. Die Einbindung der Belegschaft, die Beteiligung der Beschäftigten an Innovationsprozessen und die Tarifbindung des Unternehmens sind auch zukünftig ein Garant für hochwertigen Stahl aus Brandenburg.“
Der Brandenburger Innovationspreis wird vom Land Brandenburg vergeben, um innovative Unternehmen der Region Brandenburg und deren zukunftsweisende Produkte, Konzepte und Arbeitsweisen herauszustellen. Gemeinsam mit Arcelor Mittal Eisenhüttenstadt wurden zwei weitere Unternehmen ausgezeichnet, Tresky in Hennigsdorf und Prignitz Mikrosystemtechnik.