24.02.2023 | Die GKN-Beschäftigten haben sich mit überwältigender Mehrheit für dauerhafte Streiks im sächsischen Mosel ausgesprochen. Bei der Urabstimmung stimmten 96,97 Prozent der IG Metall-Mitglieder für einen unbefristeten Arbeitskampf in dem von der Schließung bedrohten Autozulieferer-Werk. „Mit diesem eindrucksvollen Ergebnis ist der Weg zu dauerhaften Streiks ab Montag frei“, sagte Irene Schulz, IG Metall-Bezirksleiterin Berlin, Brandenburg, Sachsen. Jörg Köhlinger, Leiter des IG Metall-Bezirks Mitte, betonte: „Solidarisch stehen die GKN-Beschäftigten in Offenbach und Trier hinter den Beschäftigten in Sachsen.“
Irene Schulz, Bezirksleiterin und geschäftsführendes Vorstandsmitglied der IG Metall: „Das Werk in Mosel mit seinen über 800 Arbeitsplätzen muss bleiben! Die GKN-Kolleg*innen sind fest entschlossen, für ihre Zukunft zu kämpfen. Das haben sie mit dieser überwältigenden Zustimmung zu dauerhaften Streiks erneut demonstriert. Wenn das Unternehmen sich nicht bewegt, stehen die Zeichen hier auf Sturm. Wir fordern GKN auf, sich aktiv für den Standort in Mosel und den Erhalt aller Arbeitsplätze einzusetzen. Zudem brauchen wir einen angemessenen Sozialtarifvertrag, der die Kolleg*innen für alle Fälle absichert. Die gesamte Belegschaft und die gesamte IG Metall stehen solidarisch an der Seite der Kolleg*innen in Mosel.“
Jörg Köhlinger, Leiter der IG Metall Mitte: „Die IG Metall hat den Eindruck, dass das Management von GKN vom britischen Finanzinvestor Melrose Industries getrieben ist. Der Anteileigner setzt das Management offensichtlich stark unter Druck, um das Unternehmen gut an der Börse platzieren zu können. Eine zukunftsfähige Produktpalette und gute Arbeits- und Leistungsbedingungen, scheinen unwichtig zu sein. Es geht dem Anteilseigner ausschließlich um eine rücksichtslose Profitmaximierung auf Kosten der Beschäftigten. Eine Herangehensweise, die nichts beiträgt zur Gestaltung der Transformation, sie führt nur zur Wut der Beschäftigten.“
Mit den Streiks ab Montag treten die GKN-Beschäftigten für einen Sozialtarifvertrag mit angemessenen Abfindungen und einer Transfergesellschaft zur Weiterqualifizierung ein. Die Verhandlungen darüber sind in dieser Woche zunächst gescheitert und gehen kommende Woche in Offenbach weiter. Zugleich stellen sich die GKN-Beschäftigten klar gegen die Pläne des Unternehmens, das Werk in Mosel mit 835 Arbeitsplätzen zu schließen und an weiteren deutschen Standorten zusätzlich Stellen abzubauen.