28.10.2021 | Mehr Geld und Fortschritte im Angleichungsprozess: Die Kolleginnen und Kollegen der Textilindustrie Ost haben über ihre Forderungen für die bevorstehende Tarifrunde im Frühjahr 2022 beraten. Ende September haben sich die Tarifkommissionsmitglieder zu einer Strategiekonferenz getroffen. Ihr Fazit am Ende der dreitägigen Klausur: „Die Tarifrunde kann kommen. Wir sind bereit, für unsere Forderungen einzustehen.“
Einig waren sich die Kolleginnen und Kollegen, dass der Angleichungsprozess der Textilindustrie Ost an das Westniveau noch nicht abgeschlossen ist. „Wir haben zwar mit der gewonnenen Arbeitszeitverkürzung in der Tarifrunde 2019 einen Meilenstein erreicht, aber noch ist die Angleichung nicht wirklich erreicht“, sagt Stefanie Reimer, die im IG Metall-Bezirk Berlin-Brandenburg-Sachsen für die Textilindustrie Ost zuständige Gewerkschaftssekretärin. „Wir kämpfen weiter für faire Gehälter und gleiche Arbeitsverhältnisse, wie sie auch für die Kolleginnen und Kollegen in Westdeutschland gelten.“ Dass es an dieser Stelle noch immer Nachholbedarf gibt, war auch das Ergebnis einer Umfrage, die die IG Metall im August und September in den Betrieben der Branche durchgeführt hatte.
Nach einer ersten Debatte verständigten sich die Tarifkommissionsmitglieder darauf, eine ordentliche prozentuale Entgelterhöhung sowie die Angleichung der Jahressonderzahlung auf Westniveau zu fordern. Außerdem diskutierten die Kolleginnen und Kollegen über eine Zukunftsstrategie für ihre Branche für die nächsten Jahre – weit über die Tarifrunde 2022 hinaus.
Ende November trifft sich die Tarifkommission erneut, um die Forderungsempfehlung für den Vorstand der IG Metall endgültig zu beschließen. Im Februar 2022 startet die Tarifrunde der Textilindustrie Ost in die heiße Phase. Die Friedenspflicht endet am 30. April 2022.