Pressemitteilung vom 5. Dezember 2023

Volle Solidarität für die Streikenden bei SRW metalfloat: Arbeitgeber muss endlich einem Tarifvertrag zustimmen!

05.12.2023 | Bei einem Besuch in Espenhain hat IG Metall-Bezirksleiter Dirk Schulze an diesem Dienstag den streikenden Arbeiter*innen von SRW metalfloat die volle Solidarität der IG Metall versichert. „Euer mutiger Streik für einen Tarifvertrag ist beispielhaft für alle, die in Ostdeutschland für gute Arbeit kämpfen“, sagte Schulze zu den SRW-Kolleg*innen. „Ich freue mich sehr, dass heute auch Carsten Schneider, Ostbeauftragter der Bundesregierung, unserer Einladung ins Streikzelt gefolgt ist“, so Schulze in seiner Ansprache an die Streikenden. „Auch das zeigt Euch: Ihr seid nicht allein im harten Ringen um Tarifverträge in Ostdeutschland.“

Ihren Arbeitskampf haben die Beschäftigten des Schrott- und Recycling-Betriebs SRW metalfloat in Espenhain bei Leipzig am 8. November begonnen – mittlerweile führen sie ihn in der Adventszeit unterm Weihnachtsbaum fort. Gemeinsam mit der IG Metall fordern die Beschäftigten einen Tarifvertrag mit einer achtprozentigen Entgeltsteigerung, einer Erhöhung des Urlaubs- und Weihnachtsgeldes auf je 1.500 Euro und einer Reduzierung der Wochenarbeitszeit auf 38 Stunden. Derzeit verdienen sie im Monat rund 600 Euro weniger als Beschäftigte in vergleichbaren Betrieben der Schrott- und Recyclingbranche, obwohl sie die gleiche Arbeit leisten. Der Arbeitgeber hat die Tarifverhandlungen im August abgebrochen.

Dirk Schulze, IG Metall-Bezirksleiter Berlin-Brandenburg-Sachsen: „Tariffreie Zonen gehören bei SRW metalfloat wie überall auf den Schrotthaufen. Für ihren unglaublich starken Arbeitskampf erhalten die Kolleg*innen in Espenhain zu Recht die Solidarität von überall in der Republik und auch von der Politik. Der Arbeitgeber muss jetzt endlich auf seine Beschäftigten zugehen und ihnen mit einem Tarifvertrag den Respekt erweisen, den sie schon immer verdienen.“

Michael Hecker, Verhandlungsführer und Zweiter Geschäftsführer der IG Metall Leipzig: „Die Kolleginnen und Kollegen stehen weiterhin mit aller Entschlossenheit vor dem Tor. Dem Arbeitgeber sei gesagt: Dieser Streik ist erst beendet, wenn wir einen Tarifvertrag für die Beschäftigten bei SRW durchgesetzt haben. Deshalb muss der Arbeitgeber endlich seine Blockadehaltung aufgeben und Verantwortung für die 180 Beschäftigten bei SRW übernehmen.“

Zum Hintergrund: Das Unternehmen SRW metalfloat in Espenhain bei Rötha gehört als 100-prozentige Tochter zur Scholz Recycling Gruppe mit Sitz in Essingen in Baden-Württemberg. Mit der Rückgewinnung von Metallen wie Kupfer, Aluminium und Eisen erwirtschaftet die Scholz-Gruppe Umsätze in Milliardenhöhe. In Leipzig arbeiten die Beschäftigten an einer sehr hochwertigen Scheide- und Rückgewinnungsanlage. Ende 2016 übernahm die Chiho Environmental Group Limited die Scholz Holding GmbH. Das in Hongkong residierende und auf den Cayman Islands registrierte Unternehmen unterhält in Asien, Europa und Nordamerika mehr als 200 Verarbeitungsbetriebe und Werftbetriebe. Die Chiho Environmental Group Limited ist nach eigenen Angaben Chinas größtes Schrottrecyclingunternehmen und eines der größten börsennotierten globalen Unternehmen dieser Art.

Für Rückfragen: Markus Sievers, 0151 29 23 11 82

Von: ms

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