Bombardier Aviation Services am BER

Warnstreik: Beschäftigte drängen auf Tariferhöhung

14.11.2023 | Rund 200 Beschäftigte von Bombardier Aviation Services am Berlin-Brandenburger Flughafen BER haben in dieser Woche mit einem achtstündigen Warnstreik Druck gemacht für eine Lohnerhöhung. Ein erneutes deutliches Signal an die Konzernleitung in Kanada, das Volumen für den neuen Tarifvertrag zu erhöhen. Der Warnstreik folgte unmittelbar auf die Bekanntgabe einer Umsatzsteigerung im dritten Quartal durch den kanadischen Luftfahrtkonzern.

Fordern nach langer Pause eine spürbare Lohnerhöhung: die Kolleg*innen von Bombardier Aviation Service am BER. (Bilder: IGM)

Nach vier Jahren ohne Lohnerhöhung haben die diesjährigen Verhandlungen das Ziel, einen neuen Tarifvertrag mit deutlichen höheren Löhnen abzuschließen. „Nach fünf Verhandlungsrunden und insgesamt sieben Monaten intensivem Verhandeln ist die Geduld der Kolleginnen und Kollegen aufgebraucht“, so Tobias Kunzmann,  Verhandlungsführer und Erster Bevollmächtigter der IG Metall Ludwigsfelde. Das bisherige Angebot des Arbeitgebers bedeutet für viele der langjährigen Beschäftigten eine sehr geringe Lohnentwicklung. Für rund die Hälfte der Beschäftigten würde es auf eine Steigerung um gerade zwei Prozent hinauslaufen. „Dies ist vor dem Hintergrund der aktuellen Inflation, der letzten vier Jahre ohne Lohnerhöhung und nicht zuletzt der massiven Abwanderung der Kolleg*innen zu konkurrierenden Unternehmen deutlich zu wenig“, betont der Verhandlungsführer der IG Metall.

Hintergrund zum Unternehmen

Bombardier Aviation Services ist als Servicecenter der Wartungs- und Instandhaltungsbetrieb des kanadischen Flugzeugherstellers Bombardier. Bei Bombardier in Schönefeld sind derzeit rund 210 Beschäftigte angestellt, davon 130 Kolleg*innen in der Wartungshalle. Nach dem Verkauf von Lufthansa Bombardier Aviation Services zu Bombardier Aviation Services 2021 wurden Lohnsteigerungen ausgesetzt und die Zuständigkeit der Gewerkschaft wechselte in diesem Jahr von Ver.di zur IG Metall. Die IG Metall fordert den Abschluss eines Haustarifvertrages sowie 500 Euro mehr Entgelt pro Monat, 30 Tage Urlaub für alle Beschäftigten und eine Absenkung der wöchentlichen Arbeitszeit auf 38,5 Stunden. Der jetzige Warnstreik war nach der Arbeitsniederlegung im Mai dieses Jahres der zweite Warnstreik in der Geschichte des Unternehmens und der bislang längste.

Von: jt/ms

Unsere Social Media Kanäle