Bildung

Sächsische Berufsakademie auf dem Weg zur Dualen Hochschule

05.09.2023 | Nachdem in Sachsen das Hochschulgesetz novelliert wurde, soll jetzt die sächsische Berufsakademie zur Dualen Hochschule weiterentwickelt werden. Seit ihrer Gründung im Jahr 1991 bietet die Berufsakademie Sachsen das duale, praxisintegrierte Studium in aktuell über 40 Studiengängen an. Die Gewerkschaften haben sich dabei immer aktiv im Interesse der Arbeitnehmer*innen eingebracht. Das muss in Zukunft auch nach der Umwandlung so bleiben, fordert IG Metall-Bezirksleiter Dirk Schulze.

Dual Studierende auf einem Vernetzungstreffen in Sachsen. (Bild: IGM)

Knapp 50.000 junge Menschen in Sachsen absolvieren derzeit eine Ausbildung – die jedes Jahr neu abgeschlossenen Ausbildungsverträge sind dabei rückläufig. Da wundert es nicht, dass laut Halbjahresbilanz der Bundesagentur für Arbeit im April auch von den über 18.300 Berufsausbildungsstellen noch 12.400 frei waren.

Über mangelnden Interessenten kann sich die Berufsakademie Sachen als Anbieter dualer Studiengänge hingegen nicht beklagen: Während insgesamt etwa 5.000 junge Menschen ein duales Studium in Sachsen absolvieren, gab im April das Statistischen Landesamt des Freistaates Sachsen bekannt, dass im Jahr 2022 an der Berufsakademie Sachsen 1.566 Studienanfängerinnen und Studienanfänger registriert werden konnten. Das waren 92 bzw. 6,2 Prozent mehr als im Vorjahr.

Mit dem Ziel, in und für Sachsen auszubilden, leistet die derzeitige Berufsakademie einen wichtigen Beitrag zur Fachkräftesicherung in der Region. Ganz im Sinne der Fachkräftestrategie 2030 für den Freistaat – Heimat für Fachkräfte: zu sein, Lebens-, Arbeits- und Ausbildungsbedingungen für (zukünftige) Fachkräfte aus dem In- und Ausland so attraktiv wie möglich zu gestalten – zeichnet sich die Berufsakademie durch eine enge Verzahnung von betrieblichen, wissenschaftlichen und gesellschaftliche Akteuren aus.

Hochschulen profitieren von einem Austausch mit allen relevanten gesellschaftlichen Gruppen und gerade deswegen sollten entsprechend der Aufgaben des Hochschulrates auch die Kompetenzen der Hochschulratsmitglieder verteilt sein.

Dirk Schulze, Bezirksleiter der IG Metall Berlin-Brandenburg-Sachsen, erklärt dazu: „Im Aufsichtsrat der Berufsakademie Sachen haben wir uns über viele Jahre als Gewerkschaften im Interesse der Arbeitnehmer*innen eingebracht. Diese sozialpartnerschaftliche Zusammenarbeit wollen wir beibehalten und fordern deswegen auch die Einbindung von Gewerkschaften im zukünftigen Hochschulrat der Dualen Hochschule Sachsen.“

Dual Studierende spielen auch eine immer größere Rolle bei der Zukunft der Mitbestimmung. Sie fordern mehr Klarheit über ihre rechtliche Stellung, eine tarifliche Absicherung und eine bessere  Qualität der Studien- und Praxisphasen. Dabei unterstützt sie die IG Metall etwa durch Vernetzungstreffen (Dual Studierende in Sachsen vernetzen sich :: IG Metall Bezirk Berlin-Brandenburg-Sachsen (igmetall-bbs.de) ) und Veranstaltungen wie die Impulskonferenz  (Dual Studierende diskutieren auf Impulskonferenz :: IG Metall Studierende (igmetall-studieren.de). Die Sächsische Landesregierung hat es gerade in der Hand, mit der Einführung der Dualen Hochschule die Attraktivität des Freistaates als Heimat für zukünftige Fachkräfte zu steigern und für gute Ausbildungs- und Studienbedingungen zu sorgen.

Von: Jenny Pollow

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