Pressemitteilung vom 31. Oktober 2022

Warnstreiks in Metall- und Elektroindustrie starten stark: Mercedes-Beschäftigte legen um Mitternacht die Arbeit nieder

31.10.2022 | Die Mercedes-Beschäftigten in Berlin-Marienfelde haben um Mitternacht die Warnstreik-Serie der IG Metall Berlin, Brandenburg Sachsen eröffnet. Um Punkt 0.00 Uhr legten die 200 Kolleg*innen der Nachtschicht für eine Stunde die Arbeit nieder. Damit machten sie Druck für ihre Forderung nach acht Prozent. „Das war ein ganz starker Start in die heiße Phase der Tarifauseinandersetzung“, sagte IG Metall-Verhandlungsführerin Irene Schulz. Am heutigen Montag folgen weitere Arbeitsniederlegungen in mehreren Berliner Unternehmen. In Sachsen und Brandenburg beginnen die Warnstreiks wegen des heutigen Feiertags am Dienstag.

Die Nachtschicht nutzten die Mercedes-Beschäftigten, um kurz nach Ende der Friedenspflicht den Arbeitgebern ihre Entschlossenheit zu demonstrieren. Von 0.00 Uhr stand die Produktion in dem Berliner Werk für eine Stunde still.

In ihrer Ansprache warf IG Metall-Bezirksleiterin Irene Schulz den Arbeitgebern in Berlin, Brandenburg und Sachsen vor, trotz Rekord-Inflation und guten Gewinnen die Beschäftigten mit einem Billig-Angebot abspeisen zu wollen.

Irene Schulz: „Wochenlang bieten die Arbeitgeber ihren Beschäftigten nichts. Kurz vor Ende der Friedenspflicht kommen sie mit einem Angebot. Aber was ist das für ein Angebot? Das ist eine Provokation. Für die nächsten 30 Monate bieten die Arbeitgeber konkret nur eines an: eine Einmalzahlung von 3000 Euro. Die soll reichen bis 2025. Die Metallerinnen und Metaller brauchen aber eine dauerhafte Erhöhung ihrer Monatslöhne. Die stellen die Arbeitgeber ganz vage in Aussicht, nennen aber nicht einmal eine Prozentzahl. Dieses Angebot verkennt die Realität der Beschäftigten: „Es geht hier nicht um Champagner und Kaviar. Es geht um Preissteigerungen von 15 bis 20 Prozent für Nudeln, Tomatensauce, Butter und Milch. Es geht um die monatliche Gasrechnung für eine warme Wohnung, um die Tankfüllung für den Weg zur Arbeit. Und diese Kosten fallen nicht einmalig, sondern monatlich an. Deshalb braucht es eine nachhaltige Entgelterhöhung.

Nach drei Verhandlungen bleiben die Arbeitgeber mehr als vage und im Bereich des Imaginären zu unserer Kernforderung. Keine Prozente, keine Höhe, kein Datum – das heizt den Konflikt an“, betonte Schulz.

Die IG Metall wird daher in den nächsten Tagen und Wochen die Warnstreiks fortsetzen. Rund um den Warnstreik-Auftakt bei Mercedes hatte sie in der Nacht von Sonntag auf Montag ihre Forderung auf mehrere Gebäude in Berlin gestrahlt. So war am Sonntagabend auf dem Berliner Haus der Wirtschaft zu lesen: „Wir für 8%. Notwendig. Verdient. Machbar“. Am Montag um kurz nach Mitternacht erschien das Logo der IG Metall auf dem Berliner Fernsehturm.

Hinweis: Im Laufe des heutigen Montags folgen weitere Warnstreiks an mehreren Berliner Standorten der Metall- und Elektroindustrie. Die IG Metall fordert acht Prozent mehr bei einer Laufzeit von zwölf Monaten.

Für Rückfragen: Markus Sievers, 0151 29 23 11 82

Von: ms

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