Angleichung Arbeitszeit Ost

35 jetzt! Aktionswoche der IG Metall zur Angleichung der Arbeitszeit gestartet

06.05.2019 | In der Auseinandersetzung um die Angleichung der Wochenarbeitszeiten in Ostdeutschland an den Westen ist die IG Metall am Montag, 6. Mai, in eine Aktionswoche gestartet. Im Bezirk Berlin-Brandenburg-Sachsen beteiligen sich bis zum Freitag, 10. Mai, Kolleginnen und Kollegen aus mehr als 20 Betrieben der Metall- und Elektroindustrie an den Aktionstagen.

Kolleginnen und Kollegen stellen sich im Rahmen der Aktionswoche für die 35 auf: bei Daimler in Berlin ...

... und bei Kaeser in Thüringen. Fotos: IG Metall

Mit gezielten Aktionen zeigen die Beschäftigten in den ostdeutschen Betrieben, dass sie für die 35-Stundenwoche einstehen. Für sie steht fest: Fast 30 Jahre nach dem Mauerfall am 9. November 1989 muss Schluss sein mit der noch immer anhaltenden Ungerechtigkeit, dass Beschäftigte in den ostdeutschen Bundesländern Woche für Woche drei Stunden mehr arbeiten müssen als ihre Kolleginnen und Kollegen im Westen. Im ganzen IG Metall-Bezirk Berlin-Brandenburg-Sachsen sowie in Thüringen und Mecklenburg-Vorpommern zeigen sie Gesicht für ihre Forderung, vor und hinter den Werktoren – mit Infoveranstaltungen, Aktionen und Transparenten. Rund 160 Kolleginnen und Kollegen haben am Montag bei Kaeser in Thüringen (Auf-)Stellung bezogen für die 35, noch vor dem offiziellen Startschuss haben sich die Beschäftigten bei Daimler in Berlin für die 35 aufgestellt.

Kein Durchbruch in der dritten Verhandlungsrunde
Die IG Metall verhandelt derzeit mit den Arbeitgebern der Metall- und Elektroindustrie über die Angleichung der Arbeitszeit. In der dritten Runde am Freitag, 3. Mai, in Magdeburg hatte es keinen Durchbruch gegeben. Die IG Metall will eine verbindliche Regelung zu einer Verkürzung der Arbeitszeit erreichen. Dafür braucht es einen Tarifvertrag mit klar definierten Zeiträumen zur Absenkung der Arbeitszeit. Das Modell der IG Metall sieht vor, dass die Arbeitszeitverkürzung bis 2030 in allen tarifgebundenen Betrieben komplett umgesetzt sein muss. Der Tarifvertrag soll einen Einführungskorridor mit Bandbreitenmodell regeln. „Dieses Modell enthält bereits weitgehende Kompromisslinien und damit ein deutliches Angebot an die Arbeitgeber“, sagte Olivier Höbel, Bezirksleiter im IG Metall-Bezirk Berlin-Brandenburg-Sachsen. „Es kommt für uns nicht in Frage, die Regelung der Arbeitszeit ausschließlich an die Betriebsparteien zu delegieren.“

Dem Vorhaben der Arbeitgeber aus der Arbeitszeitverkürzung eine dauerhafte bezahlte Verlängerung der Wochenarbeitszeit zu machen, hat die Gesprächskommission eine klare Absage erteilt. „Die Arbeitgeber müssen sich jetzt bewegen und die Signale der Belegschaften ernst nehmen“, sagte Olivier Höbel. Deutliche Signale werden die Belegschaften in dieser Woche mit ihren Aktionen in und vor den Betrieben setzen.

Keine Einigung um jeden Preis!
Das nächste Gespräch mit den Arbeitgebern findet am 21. Mai in Berlin statt. „Bis dahin erwarten wir einen konstruktiven Vorschlag, um das gemeinsame Ziel einer Einigung im ersten Halbjahr zu ermöglichen“, so Olivier Höbel. Gleichzeitig stellte er aber auch unmissverständlich klar: „Eine Einigung um jeden Preis wird es mit uns nicht geben.“

Fotoaktion im Bezirk
Parallel zur Aktionswoche läuft auch unsere Fotoaktion "35-Jetzt ist unsere Zeit!" weiter. Aus ganz Deutschland erreichen uns täglich neue Fotos und Solidaritätsbekundungen. Inzwischen steuern wir auf die 1600 Bilder mit rund 26.000 Menschen zu.

 

 

Von: kk

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