Angleichung Arbeitszeit Ost

35 reicht! Aktionen zur Angleichung der Arbeitszeit Ost fortgesetzt

08.05.2019 | Die Aktionen der Beschäftigten in der Metall- und Elektroindustrie im Bezirk haben weiter kräftig an Fahrt aufgenommen. Eindrucksvoll haben die Kolleginnen und Kollegen sich auch am Mittwoch, 8. Mai, für die Angleichung der Arbeitszeit in Ostdeutschland an das West-Niveau engagiert.

Ausbilder und Auszubildende gemeinsam für die 35 im VW-Bildungsinstitut in Zwickau – Foto: IG Metall

Infoveranstaltung bei ZF in Brandenburg ...

... mit Unterstützerinnen und Unterstützern anderer ZF-Standorte in ganz Deutschland.

Bei ZF bestand Einigkeit: "Wir werden gewinnen!" – Fotos (3): IG Metall

Auch bei Mahle in Reichenbach war die Botschaft klar: "35 und zwar jetzt", ...

... denn es gibt keine Argumente mehr längere Arbeitszeiten.

Mit Aktions-T-Shirts auf Wäscheleinen setzten die Mahle-Beschäftigten ein sichtbares Zeichen, wohin der Weg führen muss.

35 oder 38? Das Votum war einstimmig. Fotos (4): IG Metall

GE Power Berlin: Angestellte und Beschäftigte der Produktion der Tagesschicht wollen die 35-Stundenwoche. Foto: IG Metall

Siemens Mobility-Betriebsrätin Nancy Gottschling und Frank Kasischke, Mitglied des Gesamtbetriebsrats, wachen über die 35er-Kekse.

Wie viele Kekse mehr man hätte backen können, würde die Belegschaft nicht 38 Stunden arbeiten müssen?

Bei Siemens Mobility sind sich alle einig: 35 Stunden sind genug. Fotos (3): IG Metall

Bei ZF in Brandenburg an der Havel demonstrierte nicht nur die dortige Belegschaft ihre Entschlossenheit, sich die 35 jetzt zu holen. Aus ganz Deutschland waren Unterstützerinnen und Unterstützer angereist, um sich für die Verkürzung der Wochenarbeitszeit ihrer Kolleginnen und Kollegen im Osten einzusetzen. IG Metall-Vertrauensleute von nahezu allen Standorten des ZF-Konzerns bekundeten bei einer Informationsveranstaltung in der Produktionshalle des Werks ihre Solidarität im Kampf um die 35-Stundenwoche.

Auch vor dem Werk ist die Botschaft der Brandenburger ZF-Beschäftigten weithin für jedermann sichtbar. Auf großen Transparenten vor der Zufahrt lassen die Kolleginnen und Kollegen wissen: "35 Stundenwoche – in der Kürze liegt die Würze." Bei der Versammlung stellte Carmen Bahlow, Betriebsratsvorsitzende, unmissverständlich klar: "Die Arbeitgeber müssen sich jetzt in den Verhandlungen deutlich bewegen, sonst gibt es betriebliche Unruhe." Sie ließ keinen Zweifel daran, wie die Auseinandersetzung endet: "Und wir werden gewinnen!"

VW-Bildungsinstitut in Zwickau
Rot war auch die beherrschende Farbe im VW-Bildungsinstitut in Zwickau. Ausbilder und Auszubildende traten gemeinsam vor die Tür, um ihren Beitrag zur Aktionswoche für die 35 zu leisten. In roten T-Shirts mit der Aufschrift "35 reicht" bekundeten sie Farbe für ihre Forderung nach Angleichung der Arbeitszeit.

GE Power in Berlin
Bei GE Power in Berlin haben sich Angestellte und Beschäftigte aus der Fertigung während der Tagschicht im Karussell verabredet. „Wir stehen vollkommen hinter der Forderung. Mit unserer Aktion wollen wir unseren Unwillen gegenüber der Hinhaltetaktik der Arbeitgeber kundtun“, sagt Uwe Löschke, stellvertretender Betriebsratsvorsitzender bei GE Power im Pankowpark. Die Nachtschicht wird noch nachziehen.

Siemens Mobility in Berlin
Die Beschäftigten bei Siemens Mobility in Berlin halten es in dieser Aktionswoche kulinarisch. Sie standen am Mittwoch zunächst in der Küche, um Aktionskekse zu backen. Vor der Kantine verteilten sie ihre frisch gebackenen Kekse dann und schossen dabei noch ein Foto für die Aktion. Außerdem haben sie eine Speisekarte vorbereitet, mit täglichen Gerichten oder Aktionen, die die Arbeitgeber darin erinnern sollen, dass sie die Tarifmauer endlich einreißen. Übrigens: Am Freitag gibt es Würstchen zum zweiten Frühstück.

Mahle in Reichenbach
Wäscheleinen mit roten T-Shirts, Plakaten oder mit roten Tüchern bedeckte Autos, auf denen die Botschaft "35 reicht" deutlich zu lesen war: Bei Mahle in Reichenbach hatten die Kolleginnen und Kollegen die Außenansicht des Werkes am Mittwoch umgestaltet. Auf einer Schautafel setzten die Beschäftigten einen sichtbaren Punkt für ihre favourisierte Arbeitszeit: Während die Seite mit der 35 sich zunehmend füllte, ging die 38 leer aus. Auf einem Schild war zu lesen: "Wie lange sollen wir unseren Kindern noch erklären, warum wir Menschen 2. Deutscher Klasse sind? Uns gehen nach knapp 30 Jahren die Argumente aus."

Eindeutige Botschaft aller Aktionen
Auch am dritten Tag der IG Metall-Aktionswoche war die Botschaft der Beschäftigten an die Adresse ihrer Arbeitgeber eindeutig: "Ein Zurück wird es mit uns nicht mehr geben."  Olivier Höbel, IG Metall-Bezirksleiter Berlin-Brandenburg-Sachsen, erklärte: „Die Arbeitgeber müssen sich jetzt bewegen und die Signale der Belegschaften ernst nehmen.“

 

Von: kk

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