Tarifrunde Metall- und Elektroindustrie

Beschäftigte setzten mit Warnstreiks erneut kraftvolles Zeichen

26.03.2021 | Kein Tag ohne Warnstreik! Auch am 26. März haben Metallerinnen und Metaller im Bezirk wieder mit Warnstreiks ihrem Unmut Luft gemacht. Schwerpunkt der Aktionen lag an diesem Tag in Sachsen. In Chemnitz, Mosel und Dresden waren die Beschäftigten in der Mittagszeit kreativ und coronakonform mit Abstand und Maske aktiv, bei BMW in Leipzig beteiligten sich die Kolleginnen und Kollegen am Abend an den Warnstreiks und gingen früher in den Feierabend.

Die IG Metall-Vertrauensleute verabschiedeten die Metallerinnen und Metaller aus dem VW Motorenwerk in Zwickau zwei Stunden früher in den Feierabend.

Auch an Tor A warteten Metaller auf die Kollegen, forderten sie zum Hupen auf und überreichten fürs Wochenende noch ein Erfrischungsgetränk. Fotos (2): IG Metall

Die Kolleginnen und Kollegen im BMW Werk Leipzig haben den Druck auf die Arbeitgeber mit ihrem zweiten Warnstreik erhöht.

Auf Bannern zeigen die Metallerinnen und Metaller bei BMW, wofür sie kämpfen: unter anderem für die Angleichung Ost. Fotos (2): Peter Endig

Die IG Metall hatte zum Warnstreik bei BMW aufgerufen und schickte die Kolleginnen und Kollegen am Freitagabend ganz coronakonform in den frühen Feierabend. Foto: IG Metall

Den Auftakt machten am Freitag die Gelenkwellenwerker in Mosel mit ihrem dritten Warnstreik in drei Wochen. Und es geht noch mehr, signalisierten die Metallerinnen und Metaller bei GKN Driveline in Richtung Arbeitgeber. Sollten die Arbeitgeber weiter auf Blockade setzen und nicht endlich auch in Richtung Angleichung zu ersten Schritten bereit sein, dann dürfen diese mit einer sehr entschlossenen Truppe rechnen. „Wir laufen uns gerade erst warm“, war ihre unmissverständliche Botschaft.

Mehr gibt es auf der Internetseite der IG Metall Zwickau.

Frühschluss im VW Motorenwerk in Chemnitz
Die GKN-Kolleginnen und Kollegen hatten sich gerade warmgelaufen, da legten dann auch die Beschäftigten im VW-Motorenwerk Chemnitz ihre Arbeit an diesem Freitag zwei Stunden früher nieder. Die Nachricht, dass auch die sechste Verhandlungsrunde für die Metall- und Elektroindustrie in Nordrhein-Westfalen ohne Ergebnis geblieben war, hatte nicht nur schnell die Runde gemacht, sondern den Motorenwerkern noch zusätzlich Flügel verliehen. Statt 14 Uhr beendeten die Kolleginnen und Kollegen ihre Frühschicht bereits um 12 Uhr, um ins Wochenende zu starten. Verabschiedet wurden sie einmal mehr von den IG Metall-Vertrauensleuten an den Drehtoren, die ihnen noch eine Fassbrause in die Hand drückten. „Das ist unser TAG“ war auf dem Etikett zu lesen, eine Anspielung auf das Tarifliche Angleichungsgeld (TAG), das die IG Metall fordert, um die Arbeitsbedingungen im Osten an die des Westens anzugleichen.

„Wer meint, dass die Forderung nach Angleichung in dieser Tarifrunde keinen Platz hat, der muss sich nicht wundern, wenn die Beschäftigten auch in den nächsten Wochen häufiger nicht an ihrem Arbeitsplatz sind“, erklärte Mario John, Erster Bevollmächtigter der IG Metall Chemnitz.
Laut hupend zogen die Motorenwerker auch an diesem Freitag wieder davon. Laut hupend läuteten sie ihr Wochenende wieder früher ein. Laut hupend erinnerten sie die Arbeitgeber daran, dass es in dieser Tarifrunde noch einiges zu regeln gilt.

Mehr Fotos und mehr Infos vom Frühschluss im VW Motorenwerk gibt es auf der Homepage der IG Metall Chemnitz.

Zweiter Warnstreik bei BMW in Leipzig
Punkt 22 Uhr hieß es bei BMW in Leipzig "Alarmstufe Rot". Zum zweiten Mal in der laufenden Tarifrunde hatte die IG Metall die Metallerinnen und Metaller im Leipziger BMW Werk zum Warnstreik aufgerufen und schickte sie dann – ganz coronakonform – in den frühen Feierabend. Zeitgleich kam es auch in den bayerischen BMW Werken zu Warnstreiks, um den Druck auf die Arbeitgeber kraftvoll zu erhöhen. Dass die Beschäftigten zu Bewegung fähig sind, haben sie mit ihren Aktionen einmal mehr bewiesen. Jetzt liegt der Ball bei den Arbeitgebern, sich ebenfalls zu bewegen – am Verhandlungstisch. Sollten sie weiter blockieren, sind die Beschäftigten gemeinsam mit ihrer IG Metall zu weiteren Angriffen bereit.

Weitere Fotos vom Warnstreik am späten Freitagabend bei BMW in Leipzig sind auf der Internetseite der IG Metall Leipzig zu sehen.

Forderungen der IG Metall in der Tarifrunde
Die IG Metall fordert für die rund 290.000 Beschäftigten der Metall- und Elektroindustrie in Berlin, Brandenburg und Sachsen ein Volumen von vier Prozent, das optional für eine Entgelterhöhung oder zur Beschäftigungssicherung eingesetzt werden kann, sowie einen tariflichen Rahmen für betriebliche Zukunftstarifverträge. Außerdem fordert die IG Metall im Bezirk Berlin-Brandenburg-Sachsen ein Tarifliches Angleichungsgeld, um endlich erste Schritte in der Angleichung Ost voranzukommen. Zudem soll die Verbesserung der Übernahme der Auszubildenden sowie die Einbeziehung der dual Studierenden in den Tarifvertrag geregelt werden.

 

Von: tt

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