Brückenstrompreis

Schmiedewerke Gröditz: Gemeinsam für den Brückenstrompreis

12.10.2023 | IG Metall, Betriebsrat und Geschäftsführung der Schmiedewerke Gröditz haben an die Bundesregierung appelliert, mit einem Brückenstrompreis der Stahlindustrie in Deutschland eine gute Zukunft zu ermöglichen. Gemeinsam forderten IG Metall-Bezirksleiter Dirk Schulze, Uwe Jahn als Betriebsratsvorsitzender und Geschäftsführer Dr. Jens Overrath eine zeitlich befristete, aber rasche Entlastung der energieintensiven Industrie. Ohne einen Industriestrompreis auf internationalem Niveau seien zahlreiche Arbeitsplätze bedroht.

Gemeinsame Forderung an die Politik: Dr. Jens Overrath, Vorsitzender der Geschäftsleitung der Schmiedewerke Gröditz GmbH, Stefan Zickuhr, Commercial Director SWG, Uwe Jahn, Betriebsratsvorsitzender SWG, Hanka Snatkin, Plant Director SWG, Dirk Schulze, IG Metall-Bezirksleiter. (Bild: SWG Communications)

Bei einem Werksbesuch informierte sich IG Metall-Bezirksleiter Dirk Schulze über die konkrete Belastung der Schmiedewerke Gröditz durch die Strompreise in Deutschland, die zu den höchsten in Europa zählen und deutlich über dem Niveau an wichtigen ausländischen Stahlstandorten liegen. Mit seinem Elektrostahlwerk ist das Unternehmen besonders von konkurrenzfähigen Strompreisen abhängig.

Dirk Schulze, IG Metall-Bezirksleiter Berlin-Brandenburg-Sachsen: „Tausende von Arbeitsplätzen sind in Gefahr, wenn die Bundesregierung nicht endlich den Brückenstrompreis beschließt. Die Stahlindustrie in Sachsen und in ganz Deutschland braucht eine Brücke in das Zeitalter mit ausreichend erneuerbaren Energien. Für die IG Metall ist klar: Die Entlastung muss zeitlich befristet sein, bis wir hierzulande ausreichend erneuerbare Energien zu konkurrenzfähigen Preisen haben. Und sie geht nur an tarif- und standorttreue Unternehmen.“

Dr. Jens Overrath, Vorsitzender der Geschäftsführung der Schmiedewerke Gröditz GmbH: „Die Schmiedewerke Gröditz tragen mit ihrem Elektrostahlwerk bereits heute zum Klimaschutz in Deutschland bei. Und wir sind als Unternehmen bereit, auf dem Weg zu einer klimaneutralen Industrie weiter voranzuschreiten. Diese Transformation kann aber nur gelingen, wenn die Unternehmen im internationalen Wettbewerb bestehen können. Dafür kommt es entscheidend auf den Strompreis an. Die Bundesregierung muss die Wettbewerbsnachteile durch die viel zu hohen Stromkosten in Deutschland abfedern, um eine Abwanderung der energieintensiven Produktion zu verhindern.“

Uwe Jahn, Betriebsratsvorsitzender der Schmiedewerke Gröditz: „Ich kann die Bundesregierung nur warnen, die Bedrohung für die Arbeitsplätze in unseren Stahlwerken zu unterschätzen. Wenn sie nicht rasch für faire Strompreise sorgt, gefährdet sie hunderttausende Arbeitsplätze. Es brennt in der deutschen Industrie. Im Stahl geht es um die Existenz der Kolleginnen und Kollegen. Faire Strompreise sind die Basis, um die Umstellung auf eine klimaneutrale Produktion zu schaffen.“

Von: ms

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