03.04.2019 | Nach zahlreichen Gesprächen und Verhandlungen haben sich IG Metall, Betriebsrat und die Geschäftsleitung auf eine Zukunftslösung für den Ausbau des Werkes in Baruth verständigt und Ende März die Verträge unterzeichnet. Die Beschäftigten wurden in einer Betriebsversammlung über die Vereinbarung informiert. Weitere Tarifgespräche über eine Eingruppierung und das zusätzliche Urlaubs- sowie Weihnachtgeld wurden verabredet.
Klenk Holz in Baruth ist wie das Werk in Oberrot seit 2017 Mitglied der Binderholz-Gruppe, die das Unternehmen übernommen haben. Binderholz investiert nachhaltig in die Zukunft des Standortes und sichert so die Leistungsfähigkeit und die Arbeitsplätze für die kommenden Jahre. In der weiteren Planung soll die Gesamtkapazität ausgeweitet und die Zahl der Beschäftigten erhöht werden.
„Diesen Weg werden wir als IG Metall positiv begleiten und mit dem Betriebsrat nachhaltig unterstützen“, sagt Bodo Grzonka, Tarifexperte für die Holzbranche in der IG Metall Bezirksleitung Berlin-Brandenburg-Sachsen. „Das Unternehmen braucht dringend Holzfachleute und wir wollen natürlich lukrative Arbeitsangebote erreichen, damit sich der Weg nach Baruth lohnt.“
Als Folge der Ausweitung der Kapazitäten wurden erste Bausteine für eine eigenständige Baruther Tariflösung entwickelt, die allen Seiten gerecht wird. Einzelne, bereits installierte Neuanschaffungen, erfordern erweiterte Schichtsysteme, die natürlich viel von den Beschäftigten abverlangen. Ein Sägewerker ist allen Witterungen ausgesetzt und die Arbeit ist hart. Zum Ausgleich der zusätzlichen Belastungen konnten attraktive Lösung für die Beschäftigten erreicht werden. Auch für die Betriebstechnik und das Heizkraftwerk KW wurden erweiterte Angebote entwickelt, die sich konkret auszahlen.
Die Beschäftigten können wählen, ob sie mehr Geld wollen oder stattdessen bis zu 18 zusätzliche Tage bezahlt frei bekommen. Schon jetzt zeichnet sich ab, dass mehr Erholungszeit stark nachgefragt wird. Darüber hinaus wurde für alle Beschäftigten am Standort jeweils 350 Euro vereinbart, als ein erster Einstieg in die tariflichen Sonderzahlungen. In der Holzbranche sind 70 Prozent Weihnachtgeld und 50 Prozent zusätzliches Urlaubsgeld tariflicher Standard. Darüber hinaus wurde für die besondere Belastung der Beschäftigten mit Arbeit an Wochenenden, Feiertagen und in Nachtschichten erweiterte Zuschläge vereinbart.
IG Metall und Geschäftsleitung sind sich einig, alle Maßnahmen regelmäßig zu prüfen, ob damit die Zufriedenheit der Beschäftigten und der Geschäftserfolg tatsächlich verbessert wird.
„Wir sind davon überzeugt, in Baruth eine neue Basis der Zusammenarbeit zwischen Geschäftsleitung, Betriebsrat und IG Metall gefunden zu haben, um in den nächsten Jahren gut und erfolgreich zusammenzuarbeiten“, so Grzonka nach der Unterzeichnung.
Baruth ist ein Holzcluster mit namhafte Unternehmen und 2.000 Beschäftigten, die den nachhaltigen Werkstoff Holz be- und verarbeiten. Vom Baumstamm zum Dachstuhl über die Spanplatten für die Möbelindustrie bis hin zum Fußboden ist alles dabei.
Weitere Informationen auf www.igmetall-ludwigsfelde.de