TK Aufzüge

Warnstreik: Beschäftigte von TK Aufzüge machen Druck für bessere Arbeit im Außendienst

10.11.2023 | Rund 60 Beschäftigte von TK Aufzüge haben in Dresden und Erfurt mit einem Warnstreik Druck gemacht für bessere Arbeitsbedingungen im Außendienst. Sie fordern, nach über 20 Jahren die Auslöse für den Mehraufwand bei Reisen endlich den heutigen Bedingungen anzupassen, das Kilometergeld zu erhöhen und einen Belastungsabbau zu regeln.

Warnstreik-Kundgebung vor der Frauenkirche in Dresden. (Bilder: Norbert Neumann)

Kämpferische Stimmung im Warnstreik-Lokal in Jena. (Bild: IGM)

Beeindruckende Bilder lieferten die Warnstreikenden mit ihren Aktionen. 45 Kolleg*innen der Dresdner Niederlassung fuhren vom Niederlassungssitz mit einem Autokorso vor die Frauenkirche. Dort versammelten sie sich zu einer Warnstreik-Kundgebung, die digital ins Warnstreiklokal in der IG Metall-Geschäftsstelle Jena übertragen wurden. Dort hatten 15 Beschäftigte der Niederlassung Erfurt die Arbeit niedergelegt.

Die IG Metall hat das Unternehmen TK Elevator, zu der die TK Aufzüge GmbH gehört, im April 2023 zu Verhandlungen über einen Tarifvertrag über die Arbeitsbedingungen für Auswärtstätige aufgefordert. Nach zwei Verhandlungen liegen die Positionen weit auseinander. Nach mehr als 20 Jahren fordern die Beschäftigten in der Aufzugsbranche, dass die alten Regelungen des Bundesmontagetarifvertrags endlich erneuert werden. Die Arbeitgeber hatten 1997 den Bundesmontagetarifvertrag gekündigt. Die Beschäftigten von TK Elevator, Tepper und TK Home fordern gemeinsam mit der IG Metall die Neugestaltung der Auslösezonen und der dazu gehörigen Auslösesätze, welche sich tarifdynamisch entwickeln sollen. Zudem dringen sie auf eine Anhebung des Kilometergeldes und auf Regelungen zum Belastungsabbau für Auswärtsbeschäftigte.

Jasmin Hessler, Betriebsratsvorsitzende TK Aufzüge/Niederlassungen Dresden und Erfurt: „Die Auslösesätze für unsere Techniker wurden seit mehr als 20 Jahren nicht mehr angepasst. Zusätzlich steigt die Arbeitsbelastung immer weiter an und der Arbeitgeber ist nicht bereit, vernünftig über Belastungsabbau zu verhandeln. Stattdessen sollen die Techniker bis zum Renteneintritt an der Rufbereitschaft teilnehmen. Das ist ein Unding!“

Die Arbeitsbelastungen der Beschäftigten in Auswärtstätigkeiten sind in den vergangenen Jahren enorm gestiegen. Sie haben einen sehr hohen Termindruck, müssen rund um die Uhr erreichbar und immer schnell zur Stelle sein, trotz Stau und Parkplatzsuche. Sie sind zunehmend auf sich allein gestellt und müssen immer mehr administrative Arbeit unterwegs per PC und Tablet erledigen.

Manuela Bergmann, Gewerkschaftssekretärin der IG Metall Dresden: „Die Arbeit der Aufzugsmonteur*innen ist schwer und gefährlich. Oft müssen sie über mehrere Stockwerke schweres Werkzeug und Ersatzteile tragen und dann in die Aufzugschächte einsteigen. Meist wissen sie nicht, was sie im Schacht erwartet. Dazu kommt, ständig erreichbar und permanent auf Achse sein zu müssen. Der Arbeitgeber hat in den Tarifverhandlungen bis jetzt kein Angebot unterbreitet, das diese Belastungsrealität wirklich anerkennt. Die Beschäftigten machen jetzt Druck und sorgen so dafür, dass ihre Arbeitskonditionen bei Auswärtstätigkeiten der heutigen Zeit angepasst werden!“

Für die Beschäftigten gelten zwar die Tarifverträge der Metall- und Elektroindustrie. Gemeinsam mit der IG Metall wollen die Beschäftigten aber einen Ergänzungstarifvertrag „Auswärtstätigkeiten“ bei TK Elevator, Tepper und TK Home durchsetzen. Die Unternehmen der Aufzugsbranche fahren immer höhere Gewinne ein. Die Branche leidet zunehmend unter Fachkräftemangel.

 

Von: mb/ms

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