Stahl Ost

Warnstreik! Mehr als 650 Stahlbeschäftigte erhöhen den Druck

14.06.2022 | Rund 650 Beschäftige der ostdeutschen Stahlindustrie haben am 14. Juni deutlich gemacht, was sie von dem Angebot der Arbeitgeber in der dritten Verhandlungsrunde halten. „Da muss noch eine deutliche Schippe drauf“, so die Botschaft der Kolleginnen und Kollegen aus Gröditz, Zeithain und Ilsenburg.

Zum gemeinsamen achtstündigen Warnstreik trafen sich die Beschäftigten der Schmiedewerke Gröditz und des Mannesröhren-Werks Zeithain in Gröditz.

Birgit Dietze, Verhandlungsführerin und Bezirksleiterin der IG Metall Berlin-Brandenburg-Sachsen, war in Gröditz vor Ort. Sie versicherte den Kolleginnen und Kollegen, dass die IG Metall nur ein forderungsnahes Ergebnis akzeptiert.

Mehr als 250 Beschäftigte von Ilsenburger Grobblech demonstrierten vor dem Werktor ihre Entschlossen für ihre Forderung ...

... nach 8,2 Prozent mehr Geld.

Gute Stimmung beim Warnstreik in Ilsenburg – alle Fotos: IG Metall

In Gröditz trafen sich 300 Beschäftigte der dortigen Schmiedewerke und 100 Kolleginnen und Kollegen des Mannesmannröhren-Werks Zeithain schon ganz früh am Morgen zu einem gemeinsamen achtstündigen Warnstreik. Ab 5 Uhr verlegten die Schmiedewerkerinnen und Schmiedewerker ihren Arbeitsplatz vor das Werktor, um entschlossen für ihre Forderung von 8,2 Prozent mehr Geld zu kämpfen. Zu ihnen gesellten sich nicht nur die Beschäftigten des Mannesmannröhren-Werks aus Zeithain und Delegationen von BGH Lugau und BGH Freital, auch Birgit Dietze, Verhandlungsführerin und Bezirksleiterin der IG Metall in Berlin-Brandenburg-Sachsen war vor Ort.

Sie versicherte den Kolleginnen und Kollegen, dass die IG Metall daran festhält, nur ein Ergebnis zu akzeptieren, dass der Forderung „sehr nahe“ kommt. „Eine Einmalzahlung, die die Arbeitgeber zunächst angeboten haben, ist vom Tisch“, rief Birgit Dietze den Warnstreikenden zu. „Sie haben verstanden, dass sie in dieser Tarifrunde um eine dauerhafte monatliche Erhöhung Eurer Löhne nicht herumkommen, aber das, was sie uns in der dritten Verhandlungsrunde geboten haben, ist noch zu weit von unseren geforderten 8,2 Prozent entfernt.“ Und mit 21 Monaten, so die Bezirksleiterin, sei auch die Laufzeit viel zu lang. „Das nehmen wir so nicht hin. In der vierten Verhandlungsrunde am Freitag – und schon heute in Nordrhein-Westfalen – erwarten wir ein deutlich verbessertes Angebot.“

Warnstreik vor dem Tor statt Produktion dahinter hieß es ab 10 Uhr auch für 250 Beschäftigte von Ilsenburger Grobblech in Sachsen-Anhalt. Sie legten bis um 14 Uhr ihre Arbeit nieder, um den Druck auf die Arbeitgeber zu erhöhen.

Die IG Metall fordert in der Tarifrunde eine Erhöhung der monatlichen Entgelte um 8,2 Prozent bei einer Laufzeit von zwölf Monaten sowie die Verlängerung der Tarifverträge zur Altersteilzeit, über den Einsatz von Werkverträgen und zur Beschäftigungssicherung. Die Arbeitgeber haben sich in der dritten Verhandlungsrunde bewegt und statt einer Einmalzahlung nun eine monatliche Entgelterhöhung geboten. Diese ist jedoch in ihrem Umfang angesichts der Gewinne auf Rekordniveau, die die Stahlindustrie aktuell einfährt, und der hohen Inflation, die die die Beschäftigten trifft, völlig unzureichend.

Am heutigen Dienstag werden die Verhandlungen für die nordwestdeutsche und am Freitag, 17. Juni, für die ostdeutsche Eisen- und Stahlindustrie fortgeführt.

 

Von: kk

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